Georg Philipp Telemann/Autobiografie 1718

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Textdaten
Autor: Georg Philipp Telemann
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Titel: Lebens-Lauff – mein – Georg Philipp Telemanns
Untertitel: Entworffen In Franckfurth am Mayn d. 10. Sept. A. 1718.
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Herausgeber: Johann Mattheson
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Entstehungsdatum: 1718
Erscheinungsdatum: 1731
Verlag:
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Johann Matthesons Grosse General-Baß-Schule. Oder Der exemplarischen Organisten-Probe Zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Hamburg 1731, S. 168-169. Scans bei commons
Kurzbeschreibung: Telemanns Autobiografie von 1718
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Lebens-Lauff
mein
Georg Philipp Telemanns;
Entworffen
In Franckfurth am Mayn
d. 10. Sept. A. 1718.

Ich bin in Magdeburg / Anno 1682. d. 14. Mart. gebohren / und d. 17. dit. Evangelisch-Lutherisch getaufft worden. Mein Vater / Henricus / war Prediger daselbst bey der Kirche zum H. Geist / und starb / als ich noch nicht das vierte Jahr erreichet hatte. Meine Mutter / Maria / stammete gleichfalls von einem Prediger aus Alvensleben / Haltmeyer / her / und verblich Anno 1710. Todes. a) Meine Schul-Jahre legte erst in Magdeburg / b) hiernächst auf dem Zellerfeldt / c) und endlich in Hildesheim zurück. d) A. 1701. gieng nach Leipzig auf die Universitæt / woselbst A. 1702. das Directorium über die Music in der neuen Kirche / worbey zugleich die Orgel versehen muste / überkam. e) A. 1704. wurde nach Sorau zu Sr. Excellence, dem Herrn Grafen Erdmann von Promnitz / als Capellmeister / beruffen. f) A. 1708. kam in die Dienste des Durchl. Hertzogs / Johann Wilhelms / zu Sachsen-Eisenach / anfangs als Concert- bald aber darauf als Capellmeister. Allhier verheyrathete mich A. 1709. zum erstenmahle mit Hr. Daniel Eberlins / ehmahligen Capellmeisters in Cassel / zweyten Jfr. Tochter / Amalien Louisen Julianen; welche aber ein Jahr drauf im Kind-Bette / nach dem sie eine Tochter zur Welt gebracht / welche annoch lebet / wieder einbüssete. g) A. 1712. wurde in der Reichs-Stadt Franckfurth am Mayn / h) als Capellmeister / bestallet / woselbst auch in wenig Wochen bey der Gesellschaft Trauenstein engagiret wurde / um die Aufsicht auf das derselbigen zugehörige [169] Hauß / worinne die Römischen Kayser bey dero Wahl oder Crönung zu residiren pflegen / zu haben; Und weil die Glieder gemelter Societæt Executores eines considerablen und ad pias causas legirten Testaments sind / so ernenneten mich selbige ingleichen zum Zinsheber derer darbey einlauffenden Interessen. Hiernechst wurde mir auch allhier die Direction der Music bey St. Catharinen / als der zweyten Evangelischen Haupt-Kirche / übergeben / worüber sonst ein Director à part verordnet war. Endlich begnädigten mich schon erwehnte Sr. Hochfürst. Durchl. der Hertzog von Eisenach / aufs neue mit einer Bestallung und dem Caracter dero Capellmeisters / vermöge deren so wohl vor Kirche / als Cammer / die benöthigten Musicalien von hier aus lieffern muß. Hier trat Anno 1714. in die zweyte Ehe mit Herrn Andreæ Textoris, hiesigen Kornschreibers / ältesten Jfr. Tochter / Marien Catharinen / mit welcher drey Söhne gezeuget / die noch alle am Leben sind etc.


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