MKL1888:Anastasius

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anastasius“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 535
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Anastasius. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 535. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Anastasius (Version vom 01.11.2021)

[535] Anastasius, 1) vier Päpste: A. I., Römer, Sohn des Presbyters Maximus, folgte 398 auf Siricius, erließ Cölibatsgesetze für die höhern Kleriker, verdammte die Manichäer sowie einzelne Lehrsätze und Schriften des Origenes und starb 401. Man hat von ihm Fragmente einiger die origenistischen Streitigkeiten betreffender Briefe. – A. II., 496–498. – A. III., 911–913. – A. IV., Römer, vorher Mönch, dann Kardinal und Bischof von Sabina, wurde 1130 von Innocenz II. bei seiner Flucht zum Statthalter ernannt und 1153, nach Eugens III. Tod, zum Papst gewählt. Er starb 3. Dez. 1154 mit dem Ruf eines milden und klugen Fürsten.

2) Abt und Bibliothekar zu Rom, wurde 869 vom Kaiser Ludwig II. nach Konstantinopel gesandt, um die Vermählung der Tochter Ludwigs mit dem ältesten Sohn des Basilius Macedo zu vermitteln, und wohnte dort der gerade versammelten Synode bei, deren Kanones er übersetzte; er starb 886. A. schrieb die „Historia ecclesiastica s. Chronographia tripartita“, größtenteils byzantinischen Quellen entlehnt (hrsg. von Fabroti, Par. 1649, u. Vened. 1729). Auch galt er lange als Verfasser der „Historia de vitis romanorum pontificum“ (s. Liber pontificalis).