MKL1888:Arnaboldi

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arnaboldi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 849
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Arnaboldi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 849. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arnaboldi (Version vom 22.04.2022)

[849] Arnaboldi, Alessandro, ital. Lyriker, geb. 19. Dez. 1827 zu Mailand, studierte die Rechte in Pavia und widmete sich dann der Beamtenlaufbahn, bis ihn 1873 ein Augenleiden zwang, seine Stelle als Sekretär bei der Mailänder Kommunalbehörde aufzugeben. Seitdem lebt er zurückgezogen in der Nähe von Mailand. A. ist bisher nur mit einem einzigen Band: „Versi“ (1872), hervorgetreten, der jedoch genügte, ihm einen geachteten Namen in der zeitgenössischen Litteratur seines Vaterlands zu verschaffen. Der Erfolg des Buches war ein außerordentlicher; man reihte den Dichter einem Manzoni und Leopardi an, und Dall’ Ongaro nannte ihn nach Lesung der „Versi“ den „größten der lebenden Dichter Italiens“. Indessen rief der erste Enthusiasmus eine Reaktion hervor; die Kritik begann A. scharf mitzunehmen, und Professor Rondani in Parma schrieb eine eigne Broschüre gegen ihn: „A proposito di un nuovo poeta“ (1873). Immerhin bleibt A., den auch eine warme Begeisterung für deutsche Litteratur (insbesondere für Goethe) auszeichnet, ein hochbegabter Poet, ernsten Strebens, edel und gediegen nach Inhalt und Form, und man sieht einer zweiten Sammlung lyrischer Spenden erwartungsvoll entgegen.