MKL1888:Drobisch

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Drobisch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 152153
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Drobisch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 152–153. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Drobisch (Version vom 15.05.2024)

[152] Drobisch, 1) Moritz Wilhelm, Philosoph und Mathematiker, geb. 16. Aug. 1802 zu Leipzig, wo er seit 1820 studierte, habilitierte sich 1824 an der Universität daselbst und erhielt 1826 eine außerordentliche, 1842 die ordentliche Professur der Philosophie, welche er noch jetzt bekleidet. 1826–68 war er zugleich ordentlicher Professor der Mathematik, D. widmete sich in philosophischer Hinsicht vorzugsweise der Verbreitung und Fortbildung der von Herbart eingeschlagenen Richtung, welcher er seit 1832 auf der Leipziger Universität dauernde Geltung verschaffte. Hierher gehören seine „Beiträge zur Orientierung über Herbarts System der Philosophie“ (Leipz. 1834); „Neue Darstellung der Logik nach ihren einfachsten Verhältnissen“ (das. 1836, 4. Aufl. 1875); „Grundlehren der Religionsphilosophie“ (das. 1840); „Empirische Psychologie, nach naturwissenschaftlicher Methode“ (das. 1842); „Erste Grundlehren der mathematischen Psychologie“ (das. 1850); seine allgemeinen Ansichten über die Philosophie hat D. in einem „Blick auf die philosophischen[WS 1] Zustände der Gegenwart“ betitelten Aufsatz („Monatsblätter zur Ergänzung der Allgemeinen Zeitung“, Januar 1845) dargelegt. Noch sind von seinen philosophischen Schriften [153] zu erwähnen: „Über die Stellung Schillers zur Kantschen Ethik“ (Leipz. 1859); „De philosophia scientiae naturali insita“ (das. 1864); „Die moralische Statistik und die menschliche Willensfreiheit“ (das. 1867); „Über die Fortbildung der Philosophie durch Herbart“ (das. 1876). Dem mathematischen Gebiet gehören an: „Philologie und Mathematik als Gegenstände des Gymnasialunterrichts“ (Leipz. 1832); „Grundzüge der Lehre von den höhern numerischen Gleichungen“ (das. 1834); „Über die mathematische Bestimmung der musikalischen Intervalle“ (das. 1846); „Über musikalische Tonbestimmung und Temperatur“ (das. 1852).

2) Gustav Theodor, Dichter und Schriftsteller, geb. 26. Dez. 1811 zu Dresden, erhielt seine Bildung in Leipzig, übernahm hier 1847 die Redaktion der „Zeitung für die elegante Welt“ und siedelte 1859 nach seiner Vaterstadt über, wo er bis 1872 Mitredakteur der „Dresdener Nachrichten“, dann der „Dresdener Presse“ bis zu deren Eingehen (1877) war und 15. April 1882 starb. Die meisten Schriften D.’ sind populär-humoristischen Inhalts, wie: „Humoresken und Satiren“ (Leipz. 1843); „Kunterbunt; Allerweltsgeschichten“ (Dresd. 1862); „Humoristische Liedertafel“ (Leipz. 1863); „Humoristische Vorlesungen“ (Berl. 1864); „Bunte Glasuren“, Novellen und Gedichte (Dresd. 1865), etc. Auch schrieb er mehrere Operetten und sehr beliebt gewordene Kinderschriften. Mit H. Marggraff gab er den „Hausschatz deutscher Humoristik“ (Leipz. 1858–60, 2 Bde.) heraus.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: philosopischen