MKL1888:Eisenoxydulsalze

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eisenoxydulsalze“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 479
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Eisenoxydulsalze. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 479. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eisenoxydulsalze (Version vom 30.04.2024)

[479] Eisenoxydulsalze (Ferrosalze) finden sich zum Teil weitverbreitet in der Natur in vielen Mineralien und gelöst in Quellen, sie entstehen sehr allgemein durch Auflösen von Eisen oder Eisenoxydul in Säuren und die unlöslichen durch Wechselzersetzung; sie sind im wasserhaltigen Zustand meist bläulich oder grünlich, wasserfrei weiß. Die Lösungen schmecken zuerst süßlich, dann tintenartig adstringierend, nehmen an der Luft begierig Sauerstoff auf und scheiden dabei oft basisches Eisenoxydsalz ab. Wegen ihrer großen Neigung, sich höher zu oxydieren, wirken sie äußerst kräftig reduzierend und fällen z. B. Gold und Silber aus ihren Auflösungen; auch Übermangansäure wird von ihnen zersetzt. Beim Glühen verlieren die E. ihre Säure, wenn diese flüchtig ist, und hinterlassen Oxyd und Oxyduloxyd. Aus ihren Lösungen fällen Alkalien weißes Eisenhydroxydul; wenn die Flüssigkeiten aber Luft enthalten, wird der Niederschlag grünlich u. sehr bald schwarz, dann braun, indem er sich in Eisenhydroxyd verwandelt. Schwefelwasserstoff fällt nur aus den Eisenoxydulsalzen mit schwacher Säure (z. B. Essigsäure) schwarzes Schwefeleisen, Schwefelammonium aber erzeugt stets einen Niederschlag von Schwefeleisen. Gelbes Blutlaugensalz erzeugt in Eisenoxydulsalz einen weißen, schnell sich bläuenden, rotes Blutlaugensalz einen tiefblauen Niederschlag (Berliner Blau). Gerbsäure wird von Eisenoxydulsalzen gar nicht, von der geringsten Menge Eisenoxydsalz aber tintenartig gefärbt. Mehrere E. verwendet man in der Technik und als Arzneimittel.