MKL1888:Gartenflüchtlinge

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gartenflüchtlinge“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 923
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Gartenflüchtlinge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 923. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gartenfl%C3%BCchtlinge (Version vom 22.10.2023)

[923] Gartenflüchtlinge (Ankömmlinge), Gewächse, welche durch Verschleppung ihrer Vermehrungsorgane (Wurzelkeime, Ausläufer, Samen etc.) aus den Gärten (auch botanischen) ins Freie gelangen und sich hier ansiedeln. Namentlich Sommergewächse, aber auch ausdauernde findet man nicht selten in der Nähe von Städten und Gärten auf freiem Feld, und bisweilen erhält die Flora einer Gegend durch G. dauernde Bereicherung. Für Norddeutschland kommen als G. namentlich in Betracht: Ornithogalum nutans aus dem Orient, Hesperis matronalis aus Süddeutschland, Collomia grandiflora aus Nordamerika, Mimulus luteus aus Nordamerika, Asternarten aus Nordamerika, Solidago serotina und Rudbeckia laciniata ebendaher, Tanacetum Parthenium aus Südeuropa, Echinops sphaerocephalus und Silybum Marianum aus Südeuropa etc. Seltener vorkommende G. lassen sich in großer Zahl nachweisen. Nach den Untersuchungen von Caruel sind seit dem 16. Jahrh. mehr als 100 G. in die heimische toscanische Flora eingedrungen. Vgl. Caruel, Di alcuni cambiamenti avvenuti nella flora della Toscana in questi ultimi tre secoli (Mail. 1867).