MKL1888:Kipper und Wipper

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kipper und Wipper“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 745
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Kipper und Wipper. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 745. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kipper_und_Wipper (Version vom 15.03.2022)

[745] Kipper und Wipper (v. niederd. kippen, d. h. abschneiden, und wippen, d. h. schnellen, so in die Wagschale werfen, daß diese sinkt), im 17. Jahrh. Benennung derjenigen Münzherren, welche das gute Geld einschmolzen und geringhaltiges ausprägten. Dieses Unwesen herrschte besonders zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, und der Wert des guten Geldes stieg dadurch so sehr, daß 1621 ein guter Thaler 7–8 und 1623 sogar 16–20 Thlr. galt. Daher nannte man den Zeitraum von 1621 bis 1623 vorzugsweise die Zeit der K. u. W., leichte und verfälschte Münzen aber Kipper- oder Kipfergeld.