MKL1888:Schönbein

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schönbein“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 598599
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Schönbein. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 598–599. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sch%C3%B6nbein (Version vom 05.04.2022)

[598] Schönbein, Christian Friedrich, Chemiker, geb. 18. Okt. 1799 zu Metzingen unter Urach, studierte in Tübingen und Erlangen, besuchte zu seiner weitern Ausbildung 1826 England und Frankreich und folgte [599] 1828 einem Ruf an die Universität Basel. Er ward hier später Mitglied des Großen Rats und starb 29. Aug. 1868 in Baden-Baden. S. bereicherte die Chemie und Technik durch mehrere höchst wertvolle Entdeckungen. 1839 stellte er zuerst Ozon dar; 1844 entdeckte er das Vermögen des Phosphors, den mit ihm in Berührung gebrachten Sauerstoff zu ozonisieren; 1845 stellte er Nitrosaccharin, Nitroamylum und Schießbaumwolle dar und erhielt durch Auflösen derselben in Ätheralkohol das Kollodium, welches alsbald in die Chirurgie eingeführt wurde. Später beschäftigte er sich vorzüglich mit Untersuchung der Oxydationsvorgänge und entdeckte auf diesem Gebiet so viele neue Thatsachen, daß die darauf bezüglichen Ansichten vollständig umgewandelt wurden. Außer Beiträgen in Zeitschriften und Sammelwerken sind von seinen Schriften hervorzuheben: „Das Verhalten des Eisens zum Sauerstoff“ (Basel 1837); „Beiträge zur physikalischen Chemie“ (das. 1844); „Über die Erzeugung des Ozons“ (das. 1844); „Über die langsame und rasche Verbrennung der Körper in atmosphärischer Luft“ (das. 1845). Seine Biographie schrieb Hagenbach (Basel 1869).