MKL1888:Vindelizĭen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vindelizĭen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 216
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Vindelizĭen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 216. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vindeliz%C4%ADen (Version vom 18.01.2023)

[216] Vindelizĭen, die Hochebene zwischen Donau und Alpen, Inn und Bodensee, die den Römern wegen ihres rauhen Klimas für ebenso nördlich gelegen galt wie Nordgallien und von den vier keltischen Stämmen der Licates, Catenates, Cosuanetes und Rucinates bewohnt wurde, welche den gemeinsamen Namen Vindelici führten. Das Land wurde 15 v. Chr., zu derselben Zeit, als Drusus Rätien unterwarf, von Tiberius unterjocht, zu Rätien geschlagen und erst unter Diokletian als Raetia secunda wieder davon getrennt. Tiberius hatte einen großen Teil der jungen Mannschaft weggeführt und römische Besatzungen im Land zurückgelassen. Der Hauptort war Augusta Vindelicorum (das heutige Augsburg), das frühzeitig emporblühte; eine Reihe befestigter Orte schützte die Donau von der Quelle bis Regina Castra (Regensburg); weiter östlich lagen noch die befestigten Orte Sorviodurum (Straubing) und Bojodurum, das als Standort einer batavischen Truppe den Namen Castra Batava (Passau) erhielt. Nach dem Sturz der römischen Herrschaft nahmen germanische Bajuvaren das Land östlich, Sueven und Alemannen das Land westlich vom Lech in Besitz und verdrängten die vorgefundenen Kelten. S. Karte „Germanien etc.“