MKL1888:Zelt

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zelt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 864
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Zelt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 864. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zelt (Version vom 11.04.2024)

[864] Zelt, leichtes Obdach von Leinwand, das im Freien aufgeschlagen wird und sowohl zur militärischen Lagerung als auch zu andern Zwecken, als Kranken-, Jagd-, Lust-, Speise-, Gartenzelt etc., dient. Schon in ältester Zeit waren Zelte in Kriegslagern üblich, namentlich zeichneten sich die Zelte der orientalischen Heerführer durch verschwenderische Pracht aus. Sie waren durch das ganze Mittelalter bis zur neuern Zeit so lange gebräuchlich, als mit der Kriegführung noch ein längeres Lagern verbunden war. Die Zeltlager kamen im Revolutionskrieg durch die Franzosen außer Gebrauch, als die durch die Mitführung der Zelte bedingte bedeutende Bagage mit der geforderten Beweglichkeit der Heere nicht mehr vereinbar war; sie wurden durch die Biwakhütten verdrängt, von den Engländern aber stets beibehalten und von den Preußen zu Friedenslagern häufig, niemals aber im Krieg verwendet. Man hat dach- und kegelförmige Zelte. Das Zelttuch (Segelleinen) wird durch Schnuren und Zeltpflöcke (Heringe) am Boden befestigt.