Neue Vorlagen für Majolika und Porzellanmalerei

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Titel: Neue Vorlagen für Majolika und Porzellanmalerei
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 835, 836
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[835] Neue Vorlagen für Majolika- und Porzellanmalerei. Daß etwas Tüchtiges herauszukommen pflegt wenn wirkliche Künstler ihren Pinsel in den Dienst des Kunstgewerbes stellen, davon legt wieder einmal das vorliegende Werk Zeugniß ab, welches sich in glücklicher Besonderheit aus der Menge der anderen Porzellanmalvorlagen heraushebt. Der Gedanke, daß die soviel reizvollere Majolikatechnik noch sehr arm an solchen Vorlagen ist, war die Veranlassung zur Entstehung, und vier Persönlichkeiten der frisch aufstrebenden Karlsruher Kunstgemeinde haben sich zur Herstellung verbunden, indem jeder sein Eigenstes und Bestes gab: Franz Hein, der bedeutende Aquarellist, reizende farbige Köpfe und Figuren zu Zierschüsseln und Tischplatten, der bekannte Landschafter Gustav Kampmann feingestimmte Marine- und andere Bilder in Delfter Blau, Otto Fikentscher, der Spezialist in humoristischen Thierbildern, Teller und Schalen mit köstlichen Käferversammlungen und Froschidyllen. [836] Die Herausgeberin endlich, Irene Braun, hat einen Reichthum von elegant und phantasievoll gemalten Majolikavasen, Schalen, Tellerchen und Kannen in Meißner und japanischer Art beigesteuert und außerdem noch als Vorwort eine gut geschriebene Auseinandersetzung über die Technik, die Farben und ihre Anwendung hinzugefügt.

Auf sämtlichen Blättern ist neben der künstlerischen Formenschönheit und reizvollen Darstellungsweise die praktische Brauchbarkeit im Auge behalten, bei den Gefäßen, Tellern, Krügen etc. sind die überall vorkommenden oder leicht erhältlichen Formen zu Grunde gelegt. Eigene Konturblätter erleichtern das Auftragen der Zeichnung für ungeübtere Hände.

Die Ausstattung der Mappe seitens der Verlagshandlung (Bassermann in München), besonders die Reproduktion der Bilder ist ganz vorzüglich. Man glaubt, die Aquarelle selbst in der Hand zu haben, wo jeder Ton und jede Form genau so hingesetzt ist, wie sie am fertigen Gegenstand herauskommen sollen. Wer die charakterlose Verschwommenheit mancher Vorlagenhefte kennt, weiß, was dies für den Unterricht bedeutet.

Bei dem künstlerischen Werth des verhältnißmäßig sehr billigen Werkes, das sowohl im ganzen, als in einzelnen Heften abgegeben wird, glauben wir, unsere majolikenmalenden Leserinnen ganz besonders darauf aufmerksam machen zu sollen.