Zum Inhalt springen

Olle Germanen (Tucholsky)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Olle Germanen
Untertitel:
aus: Die Weltbühne. Jg. 21, Nr. 9 vom 3. März 1925, I, S. 333.
Herausgeber: Siegfried Jacobsohn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 3. März 1925
Verlag: Verlag der Weltbühne
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scan auf Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Olle Germanen aus Mit 5 PS, 1928
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[333]

Olle Germanen


Papa ist Oberförster,
Mama ist pinselblond;
Georg ist Klassen-Oerster,
Johann steht an der Front

5
     der Burschenschaft

     ‚Teutonenkraft‘.
Bezahlen tut der Olle.
Was Wotan weihen wolle!

Verjudet sind die Wälder,

10
verjudet Jesus Christ.

Wir singen über die Felder,
wie das so üblich ist,
     in Reih und Glied
     das Deutschland-Lied.

15
Nachts funkelt durch das Dunkel

Frau Friggas Frost-Furunkel.

Die Vorhaut, die soll wachsen,
in Köln und Halberstadt;
wir achten selbst in Sachsen,

20
daß Jeder eine hat.

     Ganz judenrein
     muß Deutschland sein.
Und haben wir zu saufen:
Laß Loki ruhig laufen!

25
Wer uns verlacht, der irrt sich.

Uns bildet früh und spät
für 1940
die Universität.
     Wer waren unsre Ahnen?

30
     Kaschubische Germanen.

     Die zeugten zur Erfrischung
     uns Promenadenmischung.
          Drum drehten wir
          zum Beten hier

35
          die nationale Rolle.

          Was Wotan weihen wolle –!

Theobald Tiger