4) ‚Saït‘, von Manethos (Africanus bei Sync. 142, 10. Eusebios bei Sync. 144, 8; im armenischen Eusebios [I 149] Amyrtê) als einziger König der 28. ägyptischen Dynastie mit einer (nach Sync. 488, 4. 5 mit dem Jahre der Welt 5092 beginnenden) Regierung von 6 Jahren angesetzt. Seine Regierung wird mit 408 v. Chr. begonnen haben (Judeich Kleinasiat. Studien 146f.). Die Hypothese, dass dieser A. identisch sei mit dem (unter Nr. 3 besprochenen) A., welchen Herodot und Thukydides erwähnen, ist als widerlegt zu betrachten; wahrscheinlich ist aber der A. Manethos ein Nachkomme, wohl ein Enkel jenes früheren Empörers (Letronne Oeuvres choisies Sér. 1 I 204f. Fr. Ley Fata et conditio Aegypti 57. K. Müller De rebus Aegyptiorun sub imperio Persarum gestis 6. Boeckh Manetho 362f. [2013]A. v. Gutschmid Beiträge z. Gesch. d. alt. Orients 119; zu Sharpe Gesch. Egypt. I 115, 3; Kl. Schr. I 272f. Unger Manetho 290. 294. Ed. Meyer Gesch. d. alt. Aegypt. 394). Wahrscheinlich hing der Aufstand, durch den es A. gelang, Ägypten zu neuer Selbständigkeit zu bringen (Judeich Kleinasiat. Studien 150f.), mit der Empörung des Pissuthnes in Lydien und Amorges Aufstande in Karien zusammen (A. Wiedemann Gesch. Ägyptens 271). Dass in der sog. demotischen Chronik (Revue égyptolog. II 53) der Name des A. vorkommt, ist sicher, fälschlich aber hat man (A. Wiedemann a. a. O. 272; Ägypt. Gesch. 694. Pierret Archéologie égypt. 39) auf einem zu Abd el-Ḳurna bei Theben gefundenen Sargbrette (jetzt im Berliner Museum nr. 226 = 1085; vgl. Verzeichnis d. ägypt. Altertümer⁶ 51. Lepsius Denkmäler III 284a), das einer Enkelin eines Königs ʾAmnrod gehört hat, den Namen A. wiederentdecken wollen (G. Maspero Hist. ancienne⁴ 638, 2); fälschlich ist ihm auch (Letronne Oeuvr. choisies Sér. 1 I 211) ein prächtiger, jetzt im British Museum befindlicher Sarkophag (Description de l’Égypte V 40f. Sharpe Egyptian Inscriptions I 28ff.) zugesprochen worden, der in Wahrheit (Pierret a. a. O.) Nektanebos I. gehört.