50) Comes largitionum (Not. dign. or. XIII 5; occ. XI 4. 7. Ammian. XXVII 7, 5. August. confess. VI 10, 16), auch comes titulorum largitionalium (Not. dign. occ. XI 8. Cod. Theod. I 10, 8), comes thesaurorum (Ammian. XXIX 1, 26. Cod. Theod. VIII 7, 14. 23), comes aerarii (Cod. Theod. XI 30, 39), griechisch κόμης τῶν θησαυρῶν (Basil. ep. 32 = Migne G. 32, 317) genannt, heisst ein Unterbeamter des comes sacrarum largitionum (Ammian. XXII 3, 7. Cod. Theod. VIII 7, 14. 23. Not. dign. a. O.), der jedesmal in einer Dioecese die Verwaltung der kaiserlichen Finanzen zu leiten hat (Not. dign. or. XIII 5. Cod. Theod. VIII 7, 23. Ammian. XXII 3, 7: qui Gallicanos tuebatur thesauros. August. conf. VI 10, 16. Not. dign. occ. XI 7: comes largitionum Italicianarum. Not. dign. occ. XI 4. Ammian. XXVII 7, 5: comes largitionum per Illyricum. Not. dign. XI 8. Cod. Theod. I 5, 12: comes titulorum largitionalium per Africam. Ammian. XXIX 1, 26: comes thesaurorum per Thracias).
Wenn in der Notitia dignitatum keine C. largitionum in der gallischen Praefectur erscheinen, so liegt das daran, dass sie damals schon von den Barbaren occupiert war. Die gallischen und britannischen praepositi thesaurorum, Not. dign. occ. XI 31–37, widersprechen dem nicht, sondern zeigen nur wieder, dass in der Notitia dignitatum Bestandteile verschiedener Zeiten durcheinander gemischt sind. Im J. 400 werden die C. largitionum der westlichen Reichshälfte noch als comites Italicianorum et Gallicanorum zusammengefasst nach den beiden Praefecturen, die dem weströmischen Kaiser untergeben waren (Cod. Theod. VI 19). Sie stehen an Rang unter den Consulares
[658] (Cod. Theod. VI 19), also wahrscheinlich den Correctores gleich, und werden daher wohl vir clarissimus genannt worden sein. Processe, die Forderungen der sacrae largitiones betreffen, entscheiden sie in erster Instanz (Aug. conf. VI 10, 16), von der die Appellation anfangs an jeden Richter zweiter Instanz gehen kann (Cod. Theod. XI 30, 28), später nur an den comes sacrarum largitionum (Cod. Theod. XI 30, 39). Ihnen steht die Oberaufsicht über die kaiserlichen Cassen (thesauri) zu, die unter besonderen praepositi thesaurorum über die Provinzen ihrer Dioecese zerstreut sind (Not. dign. or. XIII 10; occ. XI 21–37), und aus ihnen haben sie innerhalb ihres Amtsbezirks Zahlungen anzuweisen (Ammian. XXII 3, 7). Als richterliche Beamte haben sie je einen Adsessor zum juristischen Beirat (Aug. conf. VI 10, 16). Ihre übrigen Officialen, die thesaurenses, bedürfen zu ihrer Anstellung einer kaiserlichen Probatoria (Cod. Theod. VIII 7, 23) und bleiben dann für immer an ihren Stand gefesselt. Unter ihnen werden custodes thesaurorum und scriniarii genannt (Cod. Theod. VIII 7, 14), welche letzteren wohl in erster Linie Rechnungsbeamte waren. Executivbeamte stehen ihnen nicht zur Disposition, müssen ihnen aber auf ihre Forderung von dem Praesides gestellt werden (Cod. Theod. I 10, 8). Grossi-Gondi bei Ruggiero Diz. epigr. II 505.