Sechs Sinngedichte aus dem Owen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Baptist von Alxinger
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sechs Sinngedichte aus dem Owen
Untertitel:
aus: Gedichte S. 80–81
Herausgeber: Friedrich Just Riedel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1780
Verlag: Johann Jacob Gebauer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Halle
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[80]

Sechs Sinngedichte aus dem Owen.
 --------------------------

 An die Leser.

Gott hätte Sodoma geschont bloß wegen fünf Gerechter,
Fünf guter Verse wegen schont ein ganzes Buch voll schlechter.


 An gewisse Autoren.

Ihr kennt die Alten nicht, und Eigendünkels voll
Hofft ihr, daß euch die Nachwelt kennen soll?


 An Kleant.

Die Dummheit nur macht fromm, behauptest du, Kleant?
Du bist der frömmste Mann im Land.

[81]


 Auf einen Heuchler.

 Der Heuchler.

Nie weiß meine linke Hand das, was meine Rechte giebt.
 Antwort.
Ja, das glaub’ ich, weil, o Heuchler, deine Rechte gar nichts giebt.


 Auf einen alten Freyer.

Du, der so siech dein Leib auch ist, so grau
Dein Haupt auch ist, zum drittenmale freyte,
Wiß, Klotho war die erst’ und Lachesis die zweyte,
Und Atropos ist deine dritte Frau.


 Die Schmeichler.

Bey Grossen nur glänzt feiler Schmeichler Witz,
So hat die Laus im Kopf nur ihren Sitz.