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Wez Drahowis gedacht het,
War vmb si ouch dy czwen bete.
Daz wart sant Ludmiln kunt,
Waz Drahomrs willin het czu der stunt.

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Si begunde sich nehin czu dem tode.

Czu geldin si von erst gebot,
Do sy der andacht waz so rich
Vnd den tod begert so willeclich.
Chunir vnd Komoney quomen dar.

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Si saczten sich vor den hof ver war.

Du dy herczogin daz irsach,
Daz si irem lebin gingin nach,
Si hiz si fur sich gen
Vnd von hehil irs iclichin

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Vragt si vnd sinem lebin

En hiez si ir notdorft gebin.
Des selbin tagis si begunde
Czu pichtin ir sunde.
Si pauwit gar andeclich

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Mit dem tod daz himelrich.

Dez nachtiz dy schelke mid iren sin
Brachtin dy kamnirn ober dy herczogin.
Mit eime sleuer in grymme
Vorgeuten si die heilge hirczogin.

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Also gab sich mit sel vnd lib

Dem tufil daz heidnisze wib
Vnde santen sant Ludmiln
Czu got nach irm wiln.

Wi Drahomirs sam

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Sent Wenczlab czu pflege nam.


[27.] Drahomirs sich underwant
Irs sones alezu gehant.
Si vragt dy weisin vme daz rechte,
Wer das lant beschermen töchte.

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Du si es irfundin hette,

Si gabin er czu einem rechte,

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Dalimils Chronik von Böhmen. Stuttgart 1859, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:1859_Dalimils_Chronik_von_B%C3%B6hmen.djvu/072&oldid=- (Version vom 6.11.2018)