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vater einen mantel: bringt einen, wohin man will, der andere eine serviette: essen, und ausserdem beide je einen unentleerbaren geldbeutel. Der besitzer der serviette heiratet. Die frau will in abwesenheit des mannes mit dem besitzer des mantels verreisen, um den gegenstand zu entwenden. In ein schönes land. In einem garten ein apfel: hörner. Eine schöne frau giebt einen anderen apfel: wie früher. Die frau des bruders gehörnt. Wird gesund, als sie die gegenstände herausgiebt. – 3*. Ebenda (Ders., nr. 14, s. 97). Fortsetzung der variante Fa des zaubervogelmärchens. Das vornehme mädchen nimmt mit hilfe eines zauberers das vogelherz mit einem silbernen faden aus dem sohn der witwe. Begeben sich in einem schiff nach einer einsamen insel. Das mädchen lässt den mann dort zurück. Geht traurig seines weges. Sellerieartiges gras: esel. Anderes: mensch. Die diebin und deren dienerin eselinnen. Tauscht sie mit einem vorüberkommenden mann. Schwere arbeit. Verwandelt sie in menschen und bekommt das herz. Lebt glücklich mit seiner frau. – 4. Lothringen (Cosquin, I, nr. XI, anm., s. 123). Drei soldaten in ein schloss im walde. Hände bedienen sie, sehen niemand. Eine katze giebt dem ersten soldaten einen unentleerbaren geldbeutel, dem zweiten ein stöckchen: soldaten, und dem dritten ein billet: bringt einen, wohin man will. Der besitzer des beutels spielt mit der königstochter karten. Sie vertauscht ihm in betrügerischer absicht den beutel und ebenso den ihm vom zweiten geliehenen stock. Der soldat und die königstochter mit hilfe des billets auf eine ferne insel. Apfelbaum: hörner. Birnbaum: wie früher. Königstochter gehörnt. Der arzt giebt ihr tränke, sie wird nicht gesund. „Ihr müsst beichten“. Er bekommt nacheinander die gegenstände, und nach und nach fallen die hörner ab. – 5. Ebenda (Ders., nr. XI, s. 121). Drei brüder – ein sergeant, ein korporal und ein gefreiter – halten abwechselnd wache im walde. Eine alte frau giebt dem gefreiten einen unentleerbaren geldbeutel, dem korporal eine pfeife: soldaten, und dem sergeant einen hut: bringt einen, wohin man will. Der gefreite spielt mit der königstochter karten. Sie stiehlt ihm den beutel und ebenso die ihm von den brüdern geliehenen anderen gegenstände. Bekommt von der alten im walde äpfel: hörner. Königstochter und dienerin gehörnt. Bekommt von der alten zwei flaschen wasser, von der einen wachsen die hörner, von der andern verschwinden sie. Die hörner der dienerin verschwinden, die der königstochter wachsen. „Ihr habt etwas auf dem gewissen“. Er bekommt einen gegenstand nach dem andern, und sie wird zugleich nach und nach gesund. Die königstochter behält ein horn. – 6. Ebenda (Ders., II, nr. XLII, s. 79). Drei brüder bewachen abwechselnd einen verwünschten turm.

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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/123&oldid=- (Version vom 31.7.2018)