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einen wald verfiel. Die einsamkeit des waldes passt ja zu einem verzweifelten jüngling ausserordentlich gut. Aber auch der zweite ausweg ist bisweilen eingeschlagen worden. In einigen finnischen varianten (Aa 1, Ab 6, Ad 3, 4, Ae 2, Af 2–4, Ak 1, 2, Am 4, Ap 1) wirft sich der junge nach dem verlust seiner zaubergegenstände in seinem kummer in ein am meeresstrande liegendes verfallenes boot, und der wind bringt ihn zu der insel. In Aj 2*, Fa 3*, Hb 3 und He 1* fährt er auf einem schiff, in Af 5 wird er seemann und rettet sich beim schiffbruch auf die insel. Der „garten“ ist dadurch in einige varianten (Aa 2, Ab 1, 2, Dd 10*, 13, Fa 1, 2, Hd 2*) gekommen, dass von früchten die rede ist, die gewöhnlich im garten wachsen.

Die art und
weise, wie der
held mit den
früchten be-
kannt wird.
Die eigenschaft der früchte lernt der held des märchens ganz allgemein dadurch kennen, dass er zufällig davon verzehrt. Selten giebt sie ihm oder berät ihn über sie eine andere person, sei es dass er so beide sorten (Aa 2, Ac 2*, Dd 12, Fa 5, Hb 6, Hd 5*) oder nur die heilende frucht (Dd 2, 3, 13, Fa 2, He 1*) bekommt. Auch im letzteren fall wird also der junge durch eigene erfahrung mit der ersten sorte bekannt.

Die sorte der
früchte.
Die wunderbaren früchte sind so häufig und auf einem so weiten gebiet äpfel (Aa 1–3, Ab 1–3, 6, Ad 3, 4, Af 2–5, Aj 4, 5, Ak 1, 3, Aq 2, Bb, Da 2, Dd 2–4, 12, 13, Ea 1, 2, 4, Ec 1, Fa 2, 4, 5, Gb 2*, Ha 1, 3*, 5, 7–9, Hb 1, 2, 4, 5*, 6, Hc 2, 3*, Hd 1*, 2*, Jg*), dass ihre ursprünglichkeit als sicher gelten darf. Bisweilen ist die gesundmachende kraft auf eine andere fruchtart (eine birne: Dd 2, 3, 13[1], Fa 4, Hc 2, Hd 2*; eine nuss: Bb) oder irgendeinen anderen stoff (salbe: Dd 12; wasser: Fa 5, Fd 12*, Hd 3*) übertragen. Die änderung ist in diesem fall nur eine halbe. Öfters haben die äpfel ihren platz ganz an andere fruchte abgetreten: an kirschen (Dc, Ec 2*), birnen (Dd 11, Fa 1, Fe 1), nüsse (Ad 1), pflaumen (Dd 1), feigen (Fc 1, 2*, Fd 2, 3, 6, 8, 11, 12*[2], 15, He 3*, Ia 2), trauben (Ib), datteln


  1. Die birne macht die nase lang.
  2. Von den feigen wachsen die hörner nur.
Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/141&oldid=- (Version vom 31.7.2018)