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Ha 3. – 3. Gouvern. Tula (Erlenwein, s. 46, 1. auflage). Ein herr, der einen vogel mit goldener stirn hat, stirbt. Ein fremder herr besucht die frau, sieht auf der stirn des vogels geschrieben: wer den kopf isst, wird zar, den flügel: prinz, und befiehlt der frau den vogel zu schlachten. Der ältere sohn der frau isst den kopf, der jüngere den flügel. Auf geheiss des herrn befiehlt die mutter den älteren jungen zu töten. Der koch: zeig dich nicht; schlachtet eine katze. Der herr isst den magen. Den jungen verlöschen die kerzen in der kirche, die der anderen leute brennen weiter: der älteste wird zum zaren und der jüngste zum prinzen gemacht. – 4. Gouvern. Nishni-Nowgorod (Chudjakow, III, nr. 119, s. 154). Ein kaufmann hinterlässt eine junge witwe und zwei söhne. Die jungen fangen einen schönen vogel. Derselbe legt ein goldei, das einem kaufmann für fünfzig rubel verkauft wird. Der lehrer der jungen hört durch diese von dem vogel, kommt zu der mutter. Er bemerkt unter dem flügel: wer den kopf isst, wird zar, die eingeweide: hustet gold. Kauft den vogel für hundert rubel und verspricht die kinder zu lehrern zu machen. Die köchin des lehrers bereitet den vogel zu. Die jungen: wir wollen schmecken, wie unsere ente schmeckt; der eine isst den kopf, der andere die eingeweide. Der lehrer verspricht am abend die jungen zu schlachten. Der wächter lässt sie entwischen, als er gold bekommt. Als der ältere durch das heilige tor geht, entzünden sich die kerzen auf dem tore: wird zar. Der jüngere offizier. Er erlöst drei zarentöchter von einem drachen. Nimmt die jüngste zur frau. – 5. Kasan (Chudjakow, s. 103). Ein alter mann findet zwei eier. Verkauft sie dem kaufmann für teures geld. Ebenso eine ente. Der kaufmann zieht fort. Ein fremder sieht unter einem flügel geschrieben: wer den kopf isst, wird zar, den hals: speit gold. Der koch giebt sie den kindern des kaufmannes zu essen. Der fremde befiehlt die kinder umzubringen und den kopf und hals des vogels herauszunehmen. Der koch lässt sie entfliehen, schlachtet ein huhn. Der ältere geht als der erste über eine in die stadt führende kristallbrücke: wird zar. Der jüngere treibt handel. Die brüder erkennen sich. – 6. Gouvern. Samara (Sadownikow, nr. 22, s. 108). Ein waffenschmied fängt mit dem netz eine ente, auf deren stirn geschrieben steht: wer den kopf isst, wird kaufmann, das herz: zar. Die frau verliebt sich in einen kaufmann. Als der mann im walde ist, befiehlt der kaufmann dem koch den vogel zurechtzumachen. Der koch giebt ihn den beiden jungen, sie gehen in die schule. Schlachte die jungen, nimm ihre herzen. Der koch lässt sie entwischen, schlachtet hündchen. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Ha 10. –

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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/182&oldid=- (Version vom 31.7.2018)