Seite:Actenstükke die Verbesserung des bürgerlichen Zustandes der Israeliten betreffend.pdf/39

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Bedienungen zu bekleiden, und alle Fächer des menschlichen Wissens und Kunstfleisses auch zu den ihrigen zu machen?

Indem ich zur gründlichen und umfassenderen Prüfung dieser für die bürgerliche Gesellschaft so wichtigen Beziehungen mich wende, sehe ich die entgegengesetzten Meinungen unzähliger Schriftsteller, ein Heer von Zweifeln und Bedenklichkeiten, die Stimme aller Zünfte und Innungen, die Schwierigkeiten ganze Staatseinrichtungen zu reformiren, und die ganze Kraft des Vorurtheils, des Eigennutzes und der Gewohnheit gegen mich gerichtet. Wird es möglich seyn, mehr als leere Phrasen hierüber zu verhandeln? Wird auf die Welt wie sie da liegt, auf Staaten wie sie organisirt sind, auch das was man endlich als wahr erkennen müsste anwendbar seyn? So frage ich, frage es dringender je gewisser es das Wohl von Millionen gilt.

Es wird zuförderst ein Blick auf die Jüdische Legislation nothwendig.

„Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit. Wohl dir, du hast es gut!“ Lehrt der 128ste Psalm.

„Wer sein Land bebauet, wird Ueberfluss haben,“ verkünden die Sprüche Salomonis Cap. 28. und 29.

„Wer sein Kind kein Handwerk lehren lässt, erzieht es zum Räuber,“ ordnet der Talmud Kiduschin Cap. 1.