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an Kopfschmerzen und Angstzuständen. Enuresis bis zum 12. Jahre, familiär. Naevtis pigmentosus über dem Scheitel der Blase.

30. Leopold M., 23 Jahre alt, klagt über unmotiviert auftretende Angst, Unfähigkeit zur Arbeit und Kopfschmerzen. Ejaculatio praecox und Spermatorrhöe. Schlafter Sphinkter. Keine gonorrhoische Infektion (ebenso wenig in den obigen Fällen, wenn eine solche nicht angegeben ist). Leugnet Frühmasturbation und Enuresis, gibt letztere aber als familiär an.

31. Leo T., Beamter, 34 Jahre alt, klagt über häufig auftretende Schmerzen in der Gegend des linken Sprunggelenkes (rheumatischer Natur), über Reizbarkeit, Mattigkeit und heftige Schweißausbrüche. Mehrmalige Harnanalyse ergibt nur Phosphaturie. Die Frage nach Ejaculatio praecox wird bejaht. Ebenso die nach überstandener Enuresis.

32. Martin R., Kaufmann, 33 Jahre alt, klagt über häufiges Magendrücken, Aufstoßen, Appetitlosigkeit und erhöhte Reizbarkeit. Die Untersuchung ergibt kein positives Resultat. Sexualverkehr sehr selten. Dabei Ejaculatio praecox. Häufig Masturbation (im ursächlichen Zusammenhang mit der Magenneurose) und Pollutionen. Enuresis bis zum 8. Lebensjahr. Der gleiche Kinderfehler bei allen Brüdern und der einzigen Schwester. Letztere ist in einer 10jährigen Ehe kinderlos geblieben.

33. Max S., 26 Jahre alt, Schriftsteller, klagt über heftige Angstzustände und Herzklopfen sowie über schmerzhafte Sensationen in der Genitalgegend. Hat vor 2 Jahren eine schwere Urethritis durchgemacht. Objektiver Befund negativ. Gibt an, daß er an gehäuften Pollutionen und Ejaculatio praecox leide. Sphinkterkrampf bei Einführung der Sonde. Gibt nach längerem Zögern Enuresis bis zum 8. Lebensjahre zu. Vater im 48. Lebensjahre an Herzschlag, mitten im besten Wohlbefinden gestorben (Nephritis?).

34. Dr. Rudolf S., 38 Jahre alt, führt seine derzeit geheilte Ejaculatio praecox auf Gonorrhöeinfektion zurück. Enuresis zugegeben. Urinspiele in der Kindheit, Feuerlöschen etc.

35. Rudolf W., Fabrikant, 26 Jahre alt, klagt über Mattigkeit, Schwindel und Kopfdruck. Objektiver Befund negativ. Das Examen fördert das Geständnis von sexueller Schwäche, psychischer Impotenz, alternierend mit Ejaculatio praecox zutage. Überhitzte sexuelle Phantasie. Leugnet Enuresis für seinen Teil, gibt sie für seinen Bruder zu. In den nicht seltenen Pollutionsträumen träumt er vom Urinieren.

36. Max B., Beamter, 33 Jahre alt; hühnereigroße Lymphdrüsenschwellung, davon gut abzutrennen mehrere kleine Schwellungen in

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Adler: Studie über Minderwertigkeit von Organen. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1907, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AdlerStudie.djvu/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)