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Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann

sagte Alice; „es paßt sich gar nicht für dich, dich so auszudrücken.“

Der Junge grunzte wieder, so daß Alice ihm ganz ängstlich in’s Gesicht sah, was ihm eigentlich fehle. Er hatte ohne Zweifel eine sehr hervorstehende Nase, eher eine Schnauze als eine wirkliche Nase; auch seine Augen wurden entsetzlich klein für einen kleinen Jungen: Alles zusammen genommen, gefiel Alice das Aussehen des Kindes gar nicht. „Aber vielleicht hat es nur geweint,“ dachte sie und sah ihm wieder in die Augen, ob Thränen da seien.

Nein, es waren keine Thränen da. „Wenn du ein kleines Ferkel wirst, höre mal,“ sagte Alice sehr ernst, „so will ich nichts mehr mit dir zu schaffen haben, das merke dir!“ Das arme kleine Ding schluchzte (oder grunzte, es war unmöglich, es zu unterscheiden), und dann gingen sie eine Weile stillschweigend weiter.

Alice fing eben an, sich zu überlegen: „Nun, was soll ich mit diesem Geschöpf anfangen, wenn ich es mit nach Hause bringe?“ als es wieder grunzte, so laut, daß Alice erschrocken nach ihm hinsah. Diesmal konnte sie sich nicht mehr irren: es war nichts mehr oder weniger als ein Ferkel, und sie sah, daß es höchst lächerlich für sie wäre, es noch weiter zu tragen.

Empfohlene Zitierweise:
Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann. Johann Friedrich Hartknoch, Leipzig 1869, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alice%E2%80%99s_Abenteuer_im_Wunderland_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)