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Es zieht e lange Faden us,
es spinnt e Bruck ans Nochbers Hus,

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es baut e Land-Stroß in der Luft,

morn hangt sie scho voll Morgeduft,
es baut e Fußweg nebe dra,
’s isch, aß es ehne dure cha.

     Es spinnt und wandlet uf und ab,

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Potz tausig, im Gallop und Trap! –

Jez gohts ring um, was hesch, was gisch!
Siehsch, wie ne Ringli worden isch!
Jez schießt’s es zarte Fäden i.
Wirds öbbe solle gwobe sy?

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     Es isch verstuunt, es haltet still,

es weiß nit recht, wo ’s ane will.
’s goht weger z’ruck, i sieh’s em a;
’s muß näumis rechts vergesse ha.
„Zwor, denkt es, sel pressiert jo nit,

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i halt mi nummen uf dermit.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/208&oldid=- (Version vom 25.11.2023)