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Heißi nit Vizli Buzli, und hani d’ Ohre nit bymer?“
     Sieder briegget d’ Frau deheim im einseme Stübli,
und list in der Bibel und im verrißene Bettbuch,
und der Michel chunnt und schändet: „Findi di wieder

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an dim ewige Betten und dunderschießige Hüle?

Lueg do, was i gunne ha, ne rothe Charfunkel!“
’s Kätterli verschrickt: „O Jesis,“ seit es, „was siehni!
’s isch ke guete Schick!“ – und sinkt dernieder in Ohmacht.
     Wärsch doch nümme verwacht, wie menge bittere Chummer

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hättsch verschlofen, armi Frau, wo diner no wartet!

Jez wirds tägli schlimmer. Uf alle Merte flankiert er,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/69&oldid=- (Version vom 5.3.2024)