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Erster Brief.

„Ich bin einer von den Elenden, die sich durch das abscheuliche Laster der Selbstschwächung zu Grunde gerichtet haben. Theils Schaam, mich einem geschickten Arzte zu entdecken, theils Mangel des Zutrauens haben mich, Hülfe zu suchen, von Zeit zu Zeit aufschieben lassen. Als vor ungefähr einem Jahre die Preisfrage von Ihnen ausgestellt wurde: wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib- und Seeleverderbenden Laster der Unzucht verwahren könnte? u. s. w. so wurde meine fast gesunkene Hofnung wieder belebt, daß vielleicht durch eine baldige Erscheinung einer richtigen Beantwortung derselben ich Mittel und Vorschriften finden würde, durch Selbstanwendung derselben meine vorige Gesundheit wieder zu erlangen. Da ich aber bisjetzt vergeblich gewartet habe, und sie vielleicht sobald nicht erscheinen dürfte: so befielt mir die Pflicht der Selbsterhaltung Hülfe und Rettung zu suchen, ehe mein Uebel vielleicht ganz unheilbar wird. Voll Zutrauen zu Ihrem – – Herzen, wende ich mich an Sie. O der Mann, der – – – kann auch mich nicht ohne Hülfe, wenigstens nicht ohne Rath lassen! Ich mache Ihnen deswegen eine aufrichtige Erzählung

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/363&oldid=- (Version vom 31.7.2018)