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oder chemischem Wege von den übrigen gesondert wurde; andererseits zeigt sie einen starken Verlust von nahe 8 Proc., und überdieß hat G. Rose nachgewiesen, daß in jenem Meteorstein 0,6 Proc. Natron enthalten seyen, welche Laugier ganz übersehen hat.

Dem von Juvenas gleicht der Meteorstein von Stannern in hohem Grade. Auch er enthält Magnetkies, und höchst wahrscheinlich Augit und Labrador, deren ersterer schon von Mohs[1] darin vermuthet wurde.

Diese Meteorsteine bestehen also im wesentlichen aus Augit und Labrador, d. h. aus zwei Mineralien, welche die Grundmasse der meisten neueren platonischen und vulkanischen Gesteine unserer Erde ausmachen. Augit und Labrador bilden den Dolerit, wie dieß die Analysen hinreichend bewiesen haben[2], und Dolerit bildet die Grundmasse des durch Säuren wenig angreifbaren Theils der Basalte, die ein Gehalt an einem oder mehreren Zeolithen, an Nephelin, Olivin, Titan- und Magneteisenstein von den Doleriten unterscheidet. Augit und Labrador bilden unzweifelhaft die Hauptmasse sehr vieler Laven, wie derer vom Aetna, so daß alle diese geologisch ähnlichen Gesteine auch in mineralogischer und chemischer Hinsicht denselben Grundcharakter an sich tragen. In den älteren plutonischen Gebilden ist es nicht sowohl der Augit, sondern der chemisch ihm gleiche, mineralogisch jedenfalls ganz nahe stehende Hypersthen und Diallag, welche im Gemenge mit Labrador zwei wichtige Gebirgsgesteine, den Hypersthenfels und den Gabbro, bilden, wie dieß von G. Rose in seiner schönen Arbeit über die Grünsteine hervorgehoben ist[3].

  1. Grundriß der Mineralogie, II, S. 313.
  2. Vergl. die Untersuchung des Dolerits von Island in meinem Handwörterbuch des chemischen Theils der Mineralogie, 1, S. 198.
  3. Diese Annalen, Bd. XXXIV S.1
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_143.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)