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mittleren tiefsten Stand fällt, und also überhaupt 567 Extreme beobachtet werden. Diese Zahlen habe ich in der folgenden Tabelle zusammengestellt, worin die mit Max., Min. und Summe bezeichneten Spalten angeben, wie oft Extreme des Maximums, des Minimums und wie viel Extreme überhaupt in jeder Jahreszeit bei jeder Phase vorkommen.

5. Extreme des Barometerstandes.
Phase. Winter. Frühling. Sommer. Herbst. Jahr.
Max. Min. S. Max. Min. S. Max. Min. S. Max. Min. S. Max. Min. S.
N. M. 278 357 635 725 162 887 213 339 552 207 098 305 358 239 597
1. Oct. 477 374 851 455 196 651 147 147 294 349 229 578 354 235 589
E. V. 567 344 911 486 282 768 155 329 484 351 225 576 388 295 683
2. Oct. 393 196 589 111 343 454 151 141 292 411 206 617 265 222 487
V. M. 407 349 756 058 172 230 539 088 627 282 195 477 320 201 521
3. Oct. 405 145 550 118 245 363 340 288 628 116 496 612 243 292 535
L. V. 556 354 910 368 116 484 132 113 245 549 108 657 399 173 572
4. Oct. 481 164 645 415 166 581 248 124 372 411 191 602 389 161 550
Mittel 446 285 731 342 210 552 241 196 437 335 218 553 340 227 567


Zuerst bemerkt man, daß das Barometer häufiger über das mittlere Maximum steigt, als unter das mittlere Minimum fällt. Der Grund davon ergiebt sich leicht bei der Betrachtung der monatlichen Resultate des Barometers (s. Tabelle 2 des ersten Abschnitts); es liegt nämlich in jedem Monat das Maximum dem mittleren Stand um mehrere Millimeter näher als das Minimum, weßwegen das Barometer auch häufiger über das Maximum steigt, als unter das Minimum fällt; dagegen erreicht das Barometer nur selten einen sehr hohen (über 773 Millimet. betragenden, also das Mittel um 17 Millimet. übertreffenden) Stand, während es häufiger einen sehr tiefen (weniger als 732 Millimet., also 24 Millimet. unter dem mittleren betragenden) Stand erreicht. — Zugleich ergiebt sich, daß die Extreme im Winter am häufigsten, im Sommer am seltensten sind, im Frühling und Herbst ist die Anzahl derselben beinahe gleich, aber etwas geringer als die mittlere des ganzen Jahres.

Betrachtet man die Anzahl der Extreme bei den verschiedenen Mondsphasen, so zeigt sich, daß die größte Anzahl im Winter auf das erste Viertel, im Frühling auf den Neumond, im Sommer auf den dritten Octanten und im Herbst auf das letzte Viertel, also beinahe immer auf diejenige Phase fällt, welche den höchsten Barometerstand hat; im ganzen Jahr ist dieses aber nicht der Fall, indem das erste Viertel, wo das Barometer wieder zu steigen anfängt, die größte Anzahl hat. Die kleinste Anzahl fällt im Winter auf den dritten Octanten, im Frühling auf den Vollmond, im Sommer auf das letzte Viertel, im Herbst auf den Neumond und im ganzen Jahr auf den zweiten Octanten; und hierbei bemerkt man kein regelmäßiges Zusammentreffen mit einem hohen oder einem tiefen Barometerstand. Im Allgemeinen läßt sich aus diesen Resultaten auf nichts Bestimmtes schließen, jedoch scheint es, daß die Extreme während der Periode zwischen dem letzten und ersten Viertel, wo das Barometer fällt, am häufigsten vorkommen, und ungefähr zur Zeit des tiefsten Barometerstandes ihr Maximum erreichen,

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LX.Leipzig: Verlag von Johann Ambrosius Barth, 1843, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_1843_202.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)