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auch, jemehr Wasser ausgetrieben wurde, um so weniger Kohlensäure, während die Menge des Wismuthoxyds ziemlich dieselbe blieb.

Die Formel für das kohlensaure Wismuthoxyd ist also folgende: . Es ist ein basisches Salz ohne Wassergehalt.

7) Oxalsaures Wismuthoxyd.

Wird eine Auflösung von salpetersaurem Wismuthoxyd in Salpetersäure mit reiner Oxalsäure versetzt, so bildet sich ein weißer Niederschlag, welcher aus Oxalsäure, Wismuthoxyd und Wasser besteht. Wäscht man ihn aus, so nimmt, nachdem die freie Salpetersäure zum größten Theil entfernt ist, die Waschflüssigkeit bedeutende Mengen Oxalsäure aus dem Niederschlage fort. Man thut daher wohl, ihn mit Wasser einige Male auszukochen und dann erst auf einem Filtrum mit kochendem Wasser auszuwaschen. Auf diese Weise erhält man ein krystallinisches weißes Pulver, das in Wasser unlöslich, in Chlorwasserstoffsäure ziemlich leicht löslich ist; aber durch Salpetersäure nur in sehr geringer Menge aufgenommen wird. Verdünnte Salpetersäure, etwa vom specifischem Gewicht 1,08, löst es in der Kälte gar nicht auf. Dieses Salz zersetzt sich, wenn es bei 200° bis 240° C, erhitzt wird, und giebt nur Kohlensäure aus, im Fall es ganz rein ist. Es ist aber schwer es in diesem Zustande zu erhalten. Man muß es sehr lange auswaschen, und dennoch enthält es häufig einen geringen Ueberschuß von Oxalsäure. Dieser Umstand erklärt sich dadurch, daß aus der sauren Lösung zuerst ein neutrales oxalsaures Wismuthoxyd niedergeschlagen wird, aus dem durch Auswaschen eine gewisse Quantität der Säure entfernt werden kann. Die krystallinisch körnige Form des Niederschlags ist dem freien Zutritt des Wassers zu allen Theilen des Salzes hinderlich. Es wird also im Innern jedes Körnchens eine geringe Menge des unzersetzten

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)