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Zweytens: Der Abend; eine Landschaft, worauf zwey Reiter nach einer Felsenburg reiten.

Er versezt uns in eine fruchtbare Gegend, und ahmt darin den grossen Caspar Poussin in seiner weit umfassenden Manier nach. Er liefert, verkannt wegen Kleinigkeiten, die jetzigen Gegenden Italiens in mahlerischem Sinne. Vorausgesezt, dass er durch Gewinnung mehrerer Zeit, gewiss das wenige Schneidende, wie auch den hierzu gehörigen Schmelz verbessern wird.

Von Moritz Retzsch, Schüler des Professor Grassi.

Ajax Oileus, der, als er den Umgang der Menchen floh, sich eine Schlange erzog, die ihm nachher immer begleitete. Er ist nackend gemahlt, mit einem Casquet oder Helm auf dem Haupte. Dieses Gemählde hat, ausser einigen Zeichnungsfehlern, ein vorzüglich angenehm warmes und kräftiges Colorit. Kurz, dieser junge Künstler verspricht in der Folge weit mehreres leisten zu können.

Eine Diana, Kniestück, Lebensgrösse. Auch dieses mit vieler Grazie und gefälligem Colorit dargestellte Bild, verdient alles Lob. Desgleichen auch seine akademischen Zeichnungen, welche diesem beygefügt sind.

Hier bleibt mir zu wünschen übrig, dass man harmonischer in der Aufhängung von Kunstwerken verfahren,

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Unbekannt: Die Kunstausstellung in Dresden betreffend (1805). Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1805, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Archiv_f%C3%BCr_K%C3%BCnstler_und_Kunstliebhaber_1805_101-121.pdf/14&oldid=- (Version vom 14.2.2021)