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soll. Auch zeigt man noch Münzen, von denen man behauptet, daß er sie habe schlagen lassen. Später hielten hier die von den teutschen Königen und Herzogen von Schwaben bestellten Grafen der Ortenau ihren Hof und ihre Gerichte.

L. H. B.


Ritter Peter von Stauffenberg und die Meerfeye.
In sieben Romanzen.
(„Wahrhafte Geschichte Herrn Peter v. Stauffenberg.“), (Straßbg. bei B. Tobias Erben 1595.)

 I.
Vorüber zieht manch edler Aar.
Herr Peter ein theurer Ritter war,
Er war so keusch, er war so rein,
Wie seines Antlitzs edler Schein,

5
Er war bereit zu jeder Zeit,

Zu Schimpf, zu Ernst, zu Lust, zu Streit.

In junger Kraft, in fremdem Land,
Sein Mannheit machte ihn bekannt,
Als er nach Hause kehrt zurück,

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Bedenkt in sich sein hohes Glück,

Langsam zur Burg hinauf thut reiten,
Was sieht sein Knecht zu einer Seiten?

Er sieht ein schönes Weib da sitzen,
Von Gold und Silber herrlich blitzen,

15
Von Perlen und von Edelstein,

Wie eine Sonne reich und rein,
Der Knecht winkt seinen Herrn zu sich:
„Gern diente dieser Frauen ich!“

Der Ritter grüßt in großer Zucht,

20
Er drückt an sich die edle Frucht. –

„Ihr seyd es Ritter, edler Herr!
Das Wunder das mich treibet her,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_015.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)