Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Einst sprach das schöne Weib:
„Bleib’ ich einmal zu Haus,
O Freund, so ruf’ bei Leib’
230
Nicht meinen Namen aus!
Sonst muß ich sterben gleich,
Du siehst mich nimmermehr;
In diesem Wasserreich
Ist das Gesetz gar schwer!“ –
235
Schon mancher Tag verfloßDem Hirten an dem See,
Doch aus der Wellen Schoos
Stieg immer keine Fee.
Einst in dem Abendglanz
240
Der arme Knabe saß,Und des Verbotes ganz
In seinem Schmerz vergaß.
Er ruft voll Liebesgluth
Den theuern Namen aus –
245
Da reget sich die FluthMit zischendem Gebraus,
Und aus der Tiefe gellt
Ein dumpfer Schmerzensschrei,
An das Gestade schwellt
250
Ein Strom von Blut herbei.
Es schwimmt zum Ufer da
Ein weißes Röslein her –
Kein Aug’ auf Erden sah
Den Hirtenknaben mehr.
8.
Die Wasserherberge.
Die Wasserherberge.
255
Von Straßburg drei muntre GesellenDurchstreifen Gebirg und Thal;
Im Schwarzwald wollen sie sehen
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)