Seite:Badisches Sagenbuch II 132.jpg

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Hagelgewitter entstanden seyn, das im Umkreise von acht Stunden unbeschreiblichen Schaden verursachte.“

(Vergl. v. Fahnenberg’s „Heilquellen am Kniebis etc.“ S. 167 und 168.)


Al. Schreiber sagt u. A. von ihm:

„Des See’s Ufer ist, wie das Gestade des Letheflusses, öde und abgeschieden, die verkümmerten Fichten und Tannen neigen ihre Wipfel zur Erde und sterben schon in ihrer Jugend hin. Kein Laut unterbricht die ewige Stille, als das Stöhnen der nahen Wälder im Winde oder das melancholische Murmeln des Waldbachs tief unten im Thale. Unbeweglich ruht bei Windstille der schwarzbeschattete Wasserspiegel, auf welchem die gelbe Seerose (Nympha lutea) ihre breiten fetten Blätter entfaltet. Hier verweilt gerne Betrachtung, die Wehmuth, die Dichtung.“


„Die Lilien vom Mummelsee,“ S. 81 und „Mummelsee’s Rache,“ S. 83.

Bei den „Lilien“ (welche Blume eigentlich nicht im Mummelsee zu finden und nur mit poetischer Licenz hineingezaubert worden sind) zu Grunde liegende Sage, gab dem Hofmaler Götzenberger den Stoff zu einem der schönsten Freskobilder, womit er die neue Badener Trinkhalle geziert hat. – „Mummelsee’s Rache“ bezieht sich, andren Berichten nach, auf den Wildsee bei Allerheiligen.

(Siehe „Sagen aus Baden und Umgegend.“ Karlsruhe, 1834.)


Eine sehr gelungene Uebersetzung der „Lilien“ theilt die „Edinburgh Review“ vom Juli 1838, gelegentlich einer Recension von Simrock’s „Rheinsagen“ mit, unter welchen auch jene Romanze sich befindet. Wir lassen sie hier vergleichshalber folgen:

THE LILIES OF THE MUMMEL-LAKE.

Along the gloomy Mummel-Lake
The lilies bright are growing,
They stoop their heads, their stalks they shake,
When morning winds are blowing;

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But when the night is in her noon,

And broad and bright the rounded moon,
Uprising from the wave they stand
A group of maidens on the strand.

The night-winds wake, the long reeds make

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Sad music for their dancing,

As hand in hand is seen the band
Of lily-maids advancing;
In mazy flight careering light,
With faces white and garments white,

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Till o’er their pallid cheeks is spread

Once more a blush of living red.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_132.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)