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er den gelben Kegel hin und füllte seinen Rückkorb mit dem Holz. – Das trug er denn nach Fahrenhalt und erzählte seinem Vater, was ihm begegnet war. Dieser aber schalt den Sohn, daß er den schweren gelben Kegel nicht behalten habe, denn er müsse von Gold gewesen seyn. Da lief der Knabe seinem Vater zu Lieb wieder in den Wald und kam auch an den Stamm, wo er das Lesholz gefunden, aber der gelbe Kegel war fort, es lag da nur ein Stück dürres Holz. – Wenn die Leute im Walde zu thun haben, so bleiben sie gern beisammen oder warten am Wege auf einander, um gemeinschaftlich nach Hause zu gehen. Denn einzeln werden sie oft ihre geführt und an die Burg gebracht. Dort muß sich Jeder dreimal im Ring herumwenden, bevor er weggeht, und wenn er weiß, wie er sich zu wenden hat, dann findet er wieder den rechten Weg.

(Vergl. Mone’s „Anzeiger etc.“ Jahrg. 1834.)


Yburg’s Fall.[1]

Stolz blickt von Bergeszinnen
Die Yburg in das Thal,
Doch wüst und leer ists innen,
Und außen öd’ und kahl.

5
Des Hauses letzter Sprosse

Hat all sein Gut verprasst,
Sitzt einsam nun im Schlosse,
Der Ratt’ und Eulen Gast.

Er schwingt nicht mehr mit Ehren

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Sein Schwert in Fehd’ und Spiel;

Des Wandrers Gurt zu leeren,
Ist nun sein einzig Ziel.

Sein Weib und Kind erlegen
Sind längst dem tiefen Weh;

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So sagten Lieb’ und Segen

Der Trauerburg Ade!


  1. Vergl. die erste Sage, S. 242 u. ff.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_245.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)