Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Albthal.
Die Entstehung von Herrenalb.[1]
Es irrt der Graf von Eberstein
In tiefer Nacht durchs Thalgewinde:
Getrennt von seinem Jagdgesinde,
Sucht er den Weg beim Sternenschein.
5
Sein Horn klingt durch die Wildniß hin,Da hört er wunderbare Stimmen,
Hoch über Felsen muß er klimmen,
Wo Schatten wie Gespenster ziehn.
Jetzt tönet eines Glöckleins Klang;
10
Er sieht von den erstiegnen HöhenTief unter sich ein Kloster stehen,
Und hört den dumpfen Chorgesang.
Da wird es leichter ihm zu Sinn,
Er eilt hinab in die Kapelle;
15
Von hundert Kerzen ist sie helle,Die Wände schmücket Waldesgrün;
Und singend steht im hohen Chor
Der blassen Mönche Doppelreihe,
Der Priester hebt zur heil’gen Weihe
20
Am Hochaltar den Kelch empor.
- ↑ Das Kloster Herrenalb liegt nicht weit von der Badischen Grenze, schon im Würtembergischen Gebiete; gehört jedoch eben sowohl, wie Frauenalb, unserm Sagenkreis an.Der Herausg.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)