Hier wohnte Götz![1] Auf! singts im frohen Kreise!
Der edle teutsche Mann,
Der seiner Zeit des Heldensinnes Preise
Zu Haufen abgewann.
In freier Brust empor;
Hier lieh der Held des Unterdrückten Bitte,
Der Wahrheit auch sein Ohr.
Hier zog er siegreich aus mit seinem Herzen
Hier war ein Freund, – der stand in Lust und Schmerzen,
Gleich dieser Felsenwand.
Hier war’s, wo seine kühnen Löwen ruhten
Zu neuem Siegesgang!
Triumph und Hochgesang.
Hier war’s, wo Götz in wildumstürmten Tagen
Sich und die Treuen wog,
Dann aus der Nacht, drin schwache Seelen zogen,
Hier trank der Knecht, der an des Führers Seite
Das Schwert erklingen ließ;
Hier hob den Feind die Großmuth und die Freude
Tief aus dem Burgverließ. –
Gefüllt mit Neckarwein!
Es gilt, wie Götz als Biedermann zu handeln,
Und treu und wahr zu seyn;
Gleich ihm der Welt die große Schuld zu zahlen
In Stürmen fest zu stehn, wie in den Strahlen
Der holden Frühlingszeit.
- ↑ von Berlichingen.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_598.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)