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Eines dieser Königreiche ward Magua genannt; sie sprachen die letzte Silbe dieses Wortes kurz aus, und es bedeutet in ihrer Sprache so viel, als das Reich auf der Ebene. Diese Ebene ist einer der bewundernswürdigsten Gegenstände auf der ganzen Welt; denn sie erstreckt sich auf achtzig Meilen vom südlichen Meer (Mare del Sur) bis an das nördliche (Mare del Norte). Ihre Breite beträgt bisweilen fünf, mitunter aber auch wohl acht bis zehn Meilen. Auf beiden Seiten ist sie von ausserordentlich hohen Bergen umgeben. Es durchströmen sie mehr als dreißigtausend Bäche und Flüsse, deren zwölf so groß wie der Ebro, Douro und Quadalquivir sind. Alle diejenigen Ströme, welche von einem gegen Westen liegenden Gebirge kommen, und deren wohl zwanzig,- bis fünf und zwanzigtausend seyn mögen, führen sehr viel Gold. Auf diesem nehmlichen Gebirge ist die Provinz Cibao befindlich, von welcher die Minen den Namen führen, worin jenes vorzüglich reichhaltige Gold bricht, das seines Werthes wegen in so großem Rufe steht.

Der König und Beherrscher dieses Reichs nannte sich Guarionex. Er hatte so große

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)