Seite:Bartolomé de Las Casas-Die Verheerung Westindiens 1790.pdf/48

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die er mit dorthin brachte, vom Jahr eintausend fünfhundert und vierzehn, bis zum Jahr eintausend fünfhundert ein und zwanzig oder zwei und zwanzig. Auf dergleichen Zügen schickte er immer fünf oder sechs seiner Bedienten mit aus, damit er – ausser demjenigen, was er ohnehin als oberster Befehlshaber bekam – noch eben so vielfachen Antheil an dem Golde, den Perlen und Edelsteinen, welche sie raubten, wie auch an denjenigen hätte, welche sie zu Leibeigenen machten. Das Nemliche thaten alle Beamten des Königs; jeder von ihnen schickte so viele Knechte oder Bedienten mit aus, als er nur konnte; selbst der vornehmste Bischof des Reichs sendete seine Diener in der Absicht mit, seinen Theil von der gemachten Beute in Empfang nehmen zu lassen. In diesem einzigen Reiche wurde während jenes Zeitraums – in so fern ich solches überschlagen kann – für mehr als eine Million Castilianer Goldes geraubt; ja ich glaube, daß ich noch zu wenig angebe. Gleichwohl findet sich, daß der König von allem diesem zusammengeraubten Gute mehr nicht als nur dreitausend Castilianer bekam; und dennoch wurden deswegen mehr als achtmal hundert tausend

Empfohlene Zitierweise:
Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)