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Schooße der Erde, unter seiner Wohnung sich gewölbt hatte, glühende Kohlen sprühten mit hellen Knistern um ihn herum, er spitzte, und schärfte ein Werkzeug seiner Erfindung, ein metallenes Schwerdt; denn noch kannten die Riesen nur die mächtige Keule, und den fernhintreffenden Bogen, und die Streitaxt von Stein. Da drang Atahulfs Zorngebrüll bis in die Tiefe hinab zu ihm, dem des Feindes Stimme wohl bekannt war; er stieg empor, und schaute von seines Hauses höchstem Gipfel nach dem Sitz des Feindes hinüber, sein finsterer Blick senkte sich tiefer, und fiel – auf seines einzigen Sohnes blutige Leiche. Furchtbare Wuth folgte dem ersten, schrecklichen Augenblick des Entsetzens, er ahnete schnell den Thäter, raste hinab zum Quell, und hin wo der geliebte Todte lag, und trug ihn in sein Haus, alles, was er vermochte, anwendend, den Erschlagenen wieder ins blühende Leben zurückzurufen, da aber fruchtlos alles blieb, überließ er sich ganz dem ungeheuern Schmerz, und schwur Rache, glühende Rache dem Todfeind, dem Mörder seines Sohnes, bei Hela, der Tochter Loke’s, des Argen, die eine Schwester ist der Schlange

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/159&oldid=- (Version vom 31.7.2018)