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anlegen mußte, da fragte er mit einfältiger Miene;

„Befehlt Ihr Herr Ritter, daß Euer Knecht Euch einmal begleite?“ –

Nein – war Alfreds kurze, aber sanfte Antwort.

„Wo gedenkt Ihr eigentlich hin, Herr Ritter?“

Nach Ost und West, nach Nord und Süd,
Wo meines Lebens Blume blüht.

„Was ist das eigentlich für eine Blume Herr Ritter, fragt der Knappe höchlich[D 1] erstaunt über seines Herrn poetische Antwort.

„Die Lilie ist es, weiß wie Schnee,
Die Rose ist, es an dem See,
Das Veilchen ist es, auf der Au
Und das Vergißmeinnicht, himmelblau.“

Seyd Ihr ein Minnesänger geworden, Herr Ritter? Euer Liedlein müßte eigentlich gar anmuthig

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: höchlich st. weithöchlich.
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)