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„Desto mehr Edelmenschen,“ bekräftigte Friedrich.

„Und diese neue Gattung wird Ohrfeigen einstecken?“

„Sie wird vor allem keine austeilen.“

„Und sich nicht verteidigen, wenn der Nachbarstaat einen kriegerischen Einfall macht?“

„Es wird keine einfallenden Nachbarstaaten geben – ebensowenig als jetzt unsere Landsitze von feindlichen Nachbarburgen umgeben sind. Und wie der heutige Schloßherr keinen Troß bewaffneter Knappen mehr braucht –“

„So soll der Zukunftsstaat des bewaffneten Heeres entraten können? Was wird denn aus Euch Oberstlieutenants?“

„Was ist aus den Knappen geworden?“

So hatte sich der alte Streit wieder einmal entsponnen und derselbe wurde noch eine Zeit lang fortgesetzt. Ich hing mit Entzücken an Friedrichs Lippen; es that mir unsäglich wohl, die Sache erhöhter Gesittung von ihm so fest und sicher vertreten zu sehen, und im Geiste verlieh ich ihm selber den Titel, den er vorhin genannt hatte: „Edelmensch“!

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/191&oldid=- (Version vom 31.7.2018)