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Die Mannsleute tragen meistens Rock, Westen und Hosen von einem Zeuge aus Garn und Wollen von ihnen selbst verfertiget, und Petermann genannt, wollene Strümpfe, und im Hause hölzerne Schuhe. Die Weibsleute tragen auf ihrem Haupte entweder eine gedruckte Leinwand, oder ein kleines Häubchen, worunter ihr langes Haar entweder versteckt ist, oder in langen Zöpfen über den Rücken hängt. Wann sie sich verehlichen, schneiden sie oft die Zöpfe ab, und verkaufen sie um einen hohen Preis. Zur Winterszeit spinnt groß und klein vom weiblichen und männlichen Geschlecht bey einem Spane, welcher in der Mitte ihres Kreises auf einem eisernen Stängchen angezündet, ihnen Licht und Wärme gibt, und im Sommer liegt alles auf dem Felde. Kaum verliert sich der Schnee, so kriecht der Bewohner von Frankenheim und Birx aus seiner Hütte hervor, treibt sein Vieh vom Stalle gerade auf den grünen Wasen, raucht zufrieden sein Pfeifchen Taback, ergreift muthig den Pflug, und streut unverdrossen seinen Saamen aus, voll der Erwartung, ob er wieder so vielen guten Saamen einernden werde, als er aussäete. Birx, da es noch tiefer liegt, als Frankenheim, ist eben deswegen auch gesegneter, und

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Beschreibung der Röhne und der darauf liegenden Ortschaften Frankenheim und Birx. In: Journal von und für Franken, Band 1, S. 233-254. Raw, Nürnberg 1790, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_der_R%C3%B6hne_und_der_darauf_liegenden_Ortschaften_Frankenheim_und_Birx.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)