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1608. Albrecht Senft wohnt auf dem Halberg, im Winter in Niedernhall. Er hat auf dem Halberg einen gedingten Bauern. (Kirchenb. von Crispenhofen.)

1730. Kl. Amorbach verkauft seine Gefälle zu Halberg an Schönthal. (Staatsarch.)

1752 klagt Schönthal gegen Hohenlohe wegen Beeinträchtigung der peinlichen Gerichtsbarkeit beim Reichskammergericht. Schönthal behauptet, Halberg sei centfrei. Der Prozeß dauert 30 Jahre.

1781 15. März vereinigen sich beide Theile wegen gemeinschaftlicher Ausübung der hohen Jurisdiktion.

1802 fällt Halberg mit Schönthal an Württemberg.


Von abgegangenen Orten sind zu nennen:

Breitenthal auf der Höhe zwischen Westernhausen und Crispenhofen und Schleierhof. Es gehörte zum Krautheimer Erbe der Grafen von Flügelau und wurde 1344 nach Crispenhofen eingepfarrt. Amorbach hatte dort den Zehnten, Schönthal die Vogtei, die Gemeinde Westernhausen das Triebrecht auf der ganzen Markung. 1560 war es jedenfalls schon wüst, denn es erscheint nie im Crispenhofer Kirchenbuch. 1690 bauen Crispenhofen, Schleierhof und Westernhausen die Markung gemeinschaftlich, 1751 aber wurde sie getheilt. Amorbach hatte den großen, der Pfarrer v. Crispenhofen den kleinen Zehnten.

1302 Mai Konrad und Otto von Flügelau verkaufen ihre Besitzungen in Breitenthal an Schönthal. W. F. 8, 79.

1465 streiten die Bürger von Breitenthal mit der Gemeinde Westernhausen über Holz, Wald und wüstes Feld. Staatsarch.

1600 tritt Kl. Amorbach sein Zehntrecht an Wolfg. v. Hohenlohe ab. Wib. 1, 496 und ebenso

1603 Schönthal seine Gültegüter. Ingelf. Rezeßb.

Entberg, Enteberg, nach der Diebacher Ortssage ein altes Kloster, wohl der Sitz eines Anto, liegt auf der Höhe zwischen Diebach und Crispenhofen mitten im dichten Wald. Es finden sich noch Mauerreste in der Länge von 100 Schritten. Zwei Mauern ziehen neben einander hin in der Entfernung von 30’ am einen, von 50’ am andern Ende.

Hier saßen krautheimische Vasallen, deren einer urkundlich bekannt ist, H. advocatus de Enteberg, welcher in einer Urkunde Wolframs v. Eberstein auf Krautheim 1278 zeugt. W. F. 5, 428.

Wallenstein, richtiger Walhenstein oder nach dem ältesten Hohenloher Gültbuch 1357 Walhenstal W. F. 10, 109, eher auf eine Walen-, Welschen-, als auf Walchos Burg zurückzuführen, da unweit davon die Flur welscher Hase ist, liegt neben der hohen Straße.

Es finden sich keine Mauerreste mehr. An einen römischen Vorposten ist kaum zu denken.

Amorbach hatte in Wallenstein oder zu dem hohen See 12 Äcker. Amorb. Kopialb.

Hettenbach, der Bach des Hatto, im Hettenbachthal gegen Criesbach und den Bobachshof gelegen, gehörte den Herren von Düren und kam mit ihrem Erbe an Hohenlohe 1323. Amorbach besaß beträchtliche Güter, auch den großen Zehnten in Hettenbach, welche Hohenlohe 1600 erwarb. Auch Schönthal hatte einige Einkünfte dort. Der

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_468.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)