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Gemäß Vertrag mit Mainz vom 2. Aug. 1593 riß Schönthal Diebach von der Cent Forchtenberg und zugleich von der evangelischen Pfarrei Crispenhofen los und übergab die Centgerichtsbarkeit an das Erzstift Mainz. Diebach gehörte fortan in die Cent Ballenberg.

Eingepfarrt wurde es nach Westernhausen, doch ließ der Abt von Schönthal Diebach wegen der weiten Entfernung von Westernhausen kirchlich von Sindeldorf aus versorgen. Der Pfarrer von Sindeldorf bekam pro libitu ein Holzdeputat von Schönthal. Durch Übereinkunft vom 25. Februar bis 26. Mai 1831 vereinigte sich Diebach mit Ebersthal zur Gründung der Pfarrei Ebersthal, indem es zum Pfarrhausbau 200 fl. gab und Spann- und Handfrohn leistete, aber für die Unterhaltung des Pfarrhauses wie der Kirche in Ebersthal keine Verpflichtungen übernahm. Auch von allen Lasten mit Frohnen für das Erzstift Mainz war es frei. Mainz hatte nur einen Zollstock an der hohen Straße. So lange Diebach keine Dorfordnung besaß, wurden alle Rechtsfälle auf der Klosterkanzlei zu Schönthal entschieden oder Deputirte nach Diebach geschickt. 1703 erließ jedoch Abt Benedikt eine eigene Dorfordnung für Diebach. Ein Wirthshaus gab es nach dem Schönthaler Jurisdiktionsbuch nicht. 1802 kam Diebach mit Schönthal an Württemberg, die Gerichtsbarkeit von Mainz an den Fürsten Salm, dem Württemberg Diebach unter seiner Souveränität durch Tauschvertrag überließ, aber 1826 alle seine Rechte abkaufte. Die Schule wurde bis 1839 durch einen Provisor versehen, seit 1839 ist eine ständige Lehrstelle errichtet.


? ca. 1303 trägt Wipert von Zimmern würzburgische Lehen zu Diebach für die Kinder Bertholds von Grunbach. Arch. für Unterfr. 24,79.

1316 übergiebt Gottfried von Aschhausen 1/3 des Zehnten zu Diebach seiner Mutter (Bauer).

1322 wird Heinrich von Aschhausen mit der Gerichtsbarkeit zu Ober-Diebach von Rupert von Düren belehnt (Pfaff).

1352 geben die Töchter Burkhardt Wickenfegers ihrem Oheim, Pfaff Gerung Frühmesser zu Niedernhall, ihre Güter und Gülten zu Wolmuthausen, in der Kupfer und zu Dieppach. W. F. 9, 53.

1369 St. Gregorstag vertauschen Konrad Schrot von Neuenstein und Anna von Wolmershausen ux. Güter und Gülten, auch das halbe Gericht zu Dippach gegen den Hof Gaisbach an Schönthal (Schönh. Staatsarch.).

ca. 1400 verkaufen Conz von Veinau und Wilhelm von Clepsheim ihren Theil am Gericht und Vogtei zu Dieppach an Conrad von Ebersberg für 32 fl.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 473. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_473.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)