Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 482.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sindelbachthales, hat sauber gebaute Bauernhäuser. Die schöne Poststraße von Hohebach über Belsenberg nach Künzelsau führt wenige Minuten von Stachenhausen vorüber. Vermöge seiner hohen Lage ist es stark den rauhen Winden ausgesetzt. Seit 1829 hat es eine eigene Schule, hatte aber schon im vorigen Jahrhundert einen Winterschulmeister. 1839 wurde ein Privathaus für die Schule angekauft und ein definitiver Lehrer angestellt, 1871/72 ein neues freundliches Schulhaus mit Thürmchen gebaut, welches das Lehrzimmer und die Lehrerwohnung enthält.

Stachenhausen hat 2 Schildwirthschaften und einen Kramladen.

Mit Wasser ist der Ort hinreichend versehen, nemlich mit einem laufenden, 4 Pumpbrunnen, 2 Zieh- und 1 Schöpfbrunnen.

Alterthümer. Bei Stachenhausen im Kirchberger Wald an der Kreuzstraße sind 3 Grabhügel, von denen 2 1862 geöffnet wurden. Sie enthielten nur etwas Kohle, Asche und verbrannte Scherben von Töpfen und Schüsseln. W. F. 6, 106.

Abgegangen sind Bowngarten auf der Flur Baumgarten nahe der Poststraße nach Hohebach-Ingelfingen und Velenweiler ganz nahe bei Baumgarten. Reg. 1304. Bemerkenswerth sind die Flurnamen Pfanne, Schmiedslohe, Herrenholz (früher den Herren von Berlichingen gehörig, auch Berlingerholz), Frauenholz, Reinertswiesen, Peterlesau, Hammwiesen.

Stachenhausen (von Stacko cfr. Stackenhofen, die spätere Form Stauchenhausen ist fränkisch cfr. Maun statt Mann, kaun statt kann. Übrigens gab es nach dem Schönth. Jurisd. Buch eine Familie Stauch dort) war mit Dörrenzimmern ursprünglich ein Theil der Herrschaft Krautheim und theilte die Geschicke von Dörrenzimmern.

Außer Gnadenthal, s. Regesten von Dörrenzimmern 1257, 1266, 1336, 1341, waren auch die Herren von Bachenstein, s. Reg. 1433 und Berlichingen 1470, besitzberechtigt. Die Cent gehört Mainz, welche Hohenlohe gegen Gülten in Ebersthal, Sindeldorf, Ober- und Unter-Ginsbach einzutauschen suchte, aber erst 1663 gegen die hohenlohischen Lehen zu Aschhausen einwerben konnte, doch mußte es Mainz den Zug durch das hohenloher Gebiet von Ginsbach nach Weldingsfelden gestatten. 1258, 1266 s. Dörrenzimmern.

1304. Konrad von Dörzbach verspricht die von seiner Mutter an Gnadenthal vermachten Güter zu Velenweiler nach ihrem Tode zu übergeben. Öhr. Arch. W. F. 9, 45.

ca. 1380 verkauft Hans von Berlichingen 5 Güter zu Stachenhausen und 1 Gut zu Ailringen um 100 Pfd an Kloster Gnadenthal. W. F. 9, 58. Öhr. Arch.

1433 Walter und Gottfried von Bachenstein stiften an den Maria Magd.-Altar zu Künzelsau einen mansus in Stauchenhausen.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 482. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_482.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)