Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 539.jpg

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Uta bekommen hat, cfr. Ödendorf OA. Gaildorf, früher Öttendorf, alt Utendorf) war stets unmittelbare Zugehörung der Burg Bartenstein s. OA. Gerabronn S. 110 ff. Schwerlich gehört hieher Burkhard von Etehusen 1151 bei Stumpf, Reichskanzler 3, 142.

Als die ersten Besitzer erscheinen von 1247–1348 die Herren von Bartenstein, ritterliche Dienstleute der Grafen von Hohenlohe. Nach einer bis jetzt nicht aufgeklärten Zwischenzeit erscheinen die Herren von Seldeneck OA. Mergentheim von 1383 als Besitzer der Herrschaft Bartenstein, neben ihnen seit 1421 die Herren von Rosenberg, W. F. 9, 204 und nach ihnen bis 1444 die Hornecke von Hornberg, OA.Beschr. Gerabronn 116. 1475 erkauften die Grafen von Hohenlohe, welche schon 1443 und 1445 den Haupttheil erworben hatten, den letzten Rest der Herrschaft Bartenstein von Georg von Seldeneck. Seitdem gehörte E. ununterbrochen zur Grafschaft Hohenlohe und zwar seit 1555 zur Grafschaft Hohenlohe-Waldenburg und seit 1688 der Linie Hohenlohe-Bartenstein.

Da E. mit keinem Kloster oder Stift in Beziehungen stand, so ist begreiflich, daß es verhältnismäßig spät mit 1334 in den Urkunden erscheint s. unten Kirchliches. Mit der Cent gehörte E. nach Riedbach-Bartenstein, die Vogtei hatte Hohenlohe schon 1443 erworben. 1676 wurde zu E. als Sohn des Pfarrers Ludwig Gottfried Wernher geboren Johann Balthasar v. Wernher, Prof. jur. primar. zu Wittenberg, später Reichshofrath in Wien und geadelt, † 1742.


Kirchliches. 1334 wurde die Kapelle zu E. von der Mutterkirche in Billingsbach getrennt und zur Pfarrkirche erhoben, zu welcher die Kapellen in Herrenthierbach, Riedbach und Sichertshausen OA Gerabronn gehörten. Einkünfte erhielt sie in Hirschbronn, Wittmersklingen, Ettenhausen und Simprechtshausen, Wib. 1, 130. 1443 verkaufte Lupold v. Seldeneck den Kirchsatz an Kraft und Albrecht von Hohenlohe, Wib. 1, 143, Schöll, Chron. (Bauer, W. F. 8, 374 setzt 1433). Falsch ist, daß der Kirchsatz nach dem Tode des letzten Rezzen von Bächlingen an Hohenlohe gefallen sei, W. F. 1848, 42. 1445 wurde die Kapelle zu Unser Lieben Frauen in Herrenthierbach von E. getrennt und zur Pfarrkirche erhoben. Im Bauernkrieg wurde die Frühmeßpfründe zu Riedbach aufgehoben und der Gottesdienst dort wieder bis ca. 1600 vom Pfarrer in Ettenhausen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_539.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)