Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 568.jpg

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Saalbuch nicht mehr als solcher genannt wird und nur in der Schenkungsurkunde Konrads von Krautheim genannt ist. Es lag auf den Liebetswiesen beim Heslachshof.

1252 vermachte Konrad von Krautheim seine Einkünfte dort dem Kloster Gnadenthal. Wib. II, 57.

Ripperg, alt Ryperc (cf. Rippach, alt Rietpach, von riot, Riedgras, Ried auf dem Berg) zwischen Windischenhof, Weldingsfelden und Seidelklingen links von der Straße nach Hohebach, wo noch Gemäuer sich findet, war Besitzung der Herren von Krautheim und kam von ihnen durch die Schenkung Konrads von Krautheim an Gnadenthal 1252. Wib. 2, 57.

Die Herren von Stetten hatten ein im 15. Jahrhundert abgegangenes festes Haus daselbst. Württ. Viertelj. 1879, S. 65.


23. Hollenbach,
Gemeinde III. Kl., Pfarrdorf, mit 718 Einw., wor. 6 Kath., Fil. von Roth, OA. Mergentheim, und 38 Isr. zur Synag. Hohebach.

In der äußersten Nordostecke des Bezirks auf der waldreichen Hochebene zwischen Jagst und Tauber liegt das schöne Dorf Hollenbach in tiefer Einsamkeit. Es ist, als läge eine feierliche, geisterhafte Stille auf dieser Hochebene, auf der einst der Kultus von Donar und Holla, der weißen Frau, blühte, und die getränkt ist mit dem Blute der letzten Opfer des dreißigjährigen Krieges, aus welchem Hollenbach als der letzte Rest einer mit Weilern und Siedlungen bedeckten Landschaft sich gerettet hat. Es sind nämlich in der Umgebung Hollenbachs theils auf dem Gebiet des Bez. Künzelsau theils des Bez. Mergentheim nicht weniger als 7 Orte abgegangen. Den einzigen Reiz gewährt der an Obstbäumen armen Hochebene der Reichthum an herrlichen Wäldern.

Hollenbach selbst liegt in einer Einsenkung, die nach Westen dem Jagstthal zugeneigt ist. Durch das Dorf fließt der Häußernbach oder Hollenbach, der sich auf dem halben Weg nach Ailringen mit dem obern und untern Maisenbach vereinigt. Das Klima ist der hohen Lage des Ortes entsprechend rauh, doch gedeihen noch Gurken und Bohnen in den Gärten. Die Winde pflegen stark aufzutreten. Gewitter sind nicht häufig, da sie meist

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_568.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)