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Das hohenlohische Amt Hollenbach umfaßte Hollenbach, Adolzhausen, Herbsthausen, Hohebach mit seinen 3 Parzellen, Dörrenzimmern und Stachenhausen, Ohrenbach, Steinbach, Büttelbronn, Wolfsölden, Berndshausen, Etzlinsweiler, Mäusberg und Sichertshausen, soweit sie Weikersheim zustanden (Bauer). 1806 württembergisch geworden, gehörte Hollenbach 1809–11 zum Oberamt Mergentheim.

Zu Hollenbach ist geboren Joh. Chr. Friedr. Meister, Prof. der Rechte zu Frankfurt a. d. Oder 1792–1811, zu Breslau 1811–19.


Kirchliches. Zur Pfarrei Hollenbach gehörte bis 1453 Adolzhausen, Herbsthausen und Schönthal, abg. Dunkenrod, Radolzhausen und Reckertsfelden, welche drei 1514 noch standen (Mayer Koll.), Roth, das erst 1629 von Hollenbach losgerissen wurde, ohne Zweifel auch Ozendorf und Seelach. Neben der Pfarrei scheint eine Frühmeßpfründe zu St. Nicolai bestanden zu haben, s. Reg. 1363, obwohl sie der lib. synodalis s. württ. Vierteljahrh. 1879, 283 nicht erwähnt.

Die Baulast am Pfarrhaus hatte der Deutschorden, die der Kirche war zwischen der Herrschaft Hohenlohe und dem Deutschorden streitig (um 1600). Den Kirchsatz hatte der Deutschorden von den Grafen von Hohenlohe erhalten Reg. 1219. 1223, aber in der Reformationszeit muß er an Hohenlohe zurückgekommen sein. Doch besaß ihn Hohenlohe 1500 noch nicht. W. F. 4, 260 ff. Die Reformation konnte erst durch die Visitation 1556 eingeführt werden. Der Pfarrer Joh. Durst konnte weder das Vaterunser noch den Glauben auswendig, wußte auch nicht wo das Vaterunser geschrieben steht. Wib. 1, 350. Auch hatte die Kirche einen Hubertusschlüssel wie die zu Gröningen OA. Crailsheim, der gegen Biß wüthender Hunde gebraucht wurde und nur gegen gute Bürgschaft ausgeliehen wurde, s. Visit.-Akten W. Vierteljahrshefte 1880 Heft 2. Eine Schule bestand schon 1541.


Pfarrer: Gotfried 1230, Wib. 1, 153. Eberhard Dekan (nach Gernods v. Mulfingen Resignation 1348) 1358. 1363. Staatsarch. OA.Beschr. Mergenth. 446. Jakob Stolz 1422 und 1431. Wib. 2, 153. Balthasar Wayser 1453, Wib. 2, 352. Johann Durst 1556–1560. Georg Batzer v. Öhringen 1560–70, kommt nach Orendelsall. M. Vit. Dreu 1571. Johann Götz bis 1587. Mich. Regius 1587–89. Georg Martin 1575–80 Pf. in Archshofen, 1589

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 575. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_575.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)