Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 687.jpg

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„Stad“, was aber das Ufer, Gestade bezeichnet. (Ähnlich in Bächlingen). In der unheimlichen Etzlinsweiler Klinge soll es spuken, da dort vor Alters 2 Brüder einander getödtet haben. Die Sage vom Spukgeist einer Frau, der sehr gefürchtet ist, beruht auf einem Mord im Jahr 1823.

Ursprünglich sind die Hauptbesitzer von Morsbach die Herrn von Stetten, die zeitweilig dort einen Amtsvogt hatten, auch selbst dort wohnten. Durch Schenkungen, Heirathen und Käufe gelangten auch Klöster, wie Komburg und Lichtenstern, und Familien von benachbarten Edlen: Neuenstein 1390, Morstein 1411, Rinderbach 1421, Kirchberg 1422, Adelsheim 1491, Sützel 1559, Baldenstein 1563 in Besitz von Gütern und Rechten zu Morsbach. 1806 kam es unter württembergische Oberhoheit.

Morsbach, alt Morisbach, Bach eines Morenzo? erscheint zuerst urkundlich in der Bestätigungsurkunde B. Siegfrieds von Würzburg über die Schenkung der edeln Mechtild vom Stein 1149 Wib. II, 22 als Morisbach. Darnach hatte Komburg schon von 1090 an Besitzungen in Morsbach. Nach der Bestätigungsurkunde Papst Alexander IV. hat Kloster Lichtenstern 1254 die Hälfte der Mühle zu Morsbach, 3 Schilling Gült, Güter und Weinberge daselbst. Besold Virg. sacr. monimenta p. 439.

Im Jahr 1322 verkaufte Lichtenstern an Wilhelm von Stetten, Ritter, ein Pfd. Heller, Korn und Habergült im Weiler zu Morsbach auf der Mühle und andern Gütern um 120 Pf. 6 Sch. Staatsarch.

1324 verkauften Wilhelm sen. und sein Sohn Wilh. an den Deutschorden 3 Pf. Hellergeld im Dorf zu Morsbach von ihrem Gut daselbst, 4 Malter Korn zu Riedheim (Riedenheim Amt Ochsenfurt), 4 Malter von ihrem Gut zu Külbronn (bei Ingelf. abgegangen) (Staatsarch.).

? Vor 1134. Hildebrand miles, seßhaft in Morsbach, gibt ein praedium daselbst an das Kloster Ebrach. Bischof Embrico von Würzburg spricht es gegen Theoderich v. Rintpach vom Lehensverband los. Mon. Ebrac. ed. Wegele S. 48 f., 53.

1390 Samstag vor Georgii verkaufen Kunz Schrot von Neuenstein und Anna von Volmershausen, seine Hausfrau, der Gebauerschaft und Gemeinde zu M. die Reigelswiese und den Reigelsacker an ihrer Brücke um 95 Pfd. (Morsb. Urkunde).

1411 verkauft Hans von Morstein 1/4 am Zehnten zu Morsbach an Konz von Stetten (Biedermann).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 687. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_687.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)