Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 176.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des letzteren und kommen bei einer Bevölkerung von 29.110 Personen auf Einen Einwohner 0,32 ha Wald. Die Waldungen des Oberamts liegen ziemlich zerstreut und hauptsächlich an den Hängen des linken Ufers des Kochers und der Jagst, in deren engeren Seitenthälern, sowie auf den an die genannten Hänge stoßenden Hochebenen. Größere Waldkomplexe finden sich hauptsächlich im oberen Theil des Bezirks auf der Höhe zwischen Jagst und Kocher und dem linken Kocherhang entlang, sodann auf der Hochebene links des Kochers und weiter nach unten wieder auf der Hochebene von Jagst und Kocher, sowie auch rechts der Jagst im Kessachgebiet und auf der daran stoßenden Hochebene.

Staatswaldungen sind nur im nordwestlichen Theil, umgeben von vielen Gemeindewaldungen, im südöstlichen Theil sind es meist grundherrliche Waldungen mit kleinerem Gemeinde- und Privatwaldbesitz dazwischen.

Die Waldungen der Hänge stehen auf dem Hauptmuschelkalk, welcher in den Waldungen der Ebene in die Lettenkohle übergeht, häufig mit Diluviallehm bedeckt. Erstere nehmen schon wegen ihrer Steilheit unbedingten Waldboden ein, während die Ebenen beinahe durchaus auf bedingtem, zur landwirthschaftlichen Kultur mehr oder weniger geeignetem Boden stehen.

Laubholz, d. h. Buchen und Eichen bilden die Hauptbestockung, Nadelholz kommt mit Ausnahme einzelner älterer Fichtenbestände hauptsächlich in jüngeren Kulturen vor, aus Fichten, Forchen, Weißtannen und Lärchen bestehend.

Bei der zerstreuten Lage der Waldungen hängen sie auch nirgends mit größeren Waldkomplexen benachbarter Bezirke zusammen, wenn auch einzelne Waldungen an benachbarte badische und an Waldungen der anliegenden Oberämter anstoßen.

Von der ganzen Waldfläche sind als unproduktiv (Wege und Steinräuhen) höchstens 4% zu betrachten und sind dem Nadelholz etwa 5% eingeräumt. Die meisten Staatswaldungen gehören zum Forst Neuenstadt, und zwar zu dem Revier Schönthal. Das Revier Künzelsau, welches Revier keine Staatswaldungen hat, ist in Folge des Gesetzes von 1875 neu gebildet worden und jetzt mit dem Antheil am Revier Dörzbach dem Forst Mergentheim zugetheilt, so daß die Vertheilung des Oberamts folgende ist:

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_176.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)