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(Leygaste), welche das Rad im Wappen führten. Neben ihnen erscheinen die Herren von Aschhausen mit dem Vogel im Wappen. Von 1378 sind die Braubache von Angelloch Ganerben in Aschhausen. Eine Zeit lang saßen auch die aus Grünsfeld bad. Amt Tauberbischofsheim stammenden Pfale zu Aschhausen, welche seit 1334 sich Pfale von Urhausen nannten. Da sie das Aschhauser Radwappen führten, scheinen sie durch Heirath mit einer von Aschhausen (Hiltegard) Besitz in Aschhausen bekommen zu haben. W. F. 5, 21, 464.

Nach dem Aussterben der Herren v. Aschhausen 1657 fiel Aschhausen, das seit 1315 Mainzer Lehen war, an Mainz, welches auch den Aschhauser Allodialbesitz erworben hatte. 1671 verkaufte Mainz das Rittergut an das Kloster Schönthal um 31.000 fl. Schönthal besaß alle Obrigkeit, die Vogtei, die Centjurisdiktion. Ein Hochgericht, das 1703 noch nicht bestand, wurde 1712 auf dem Galgenberg errichtet.

Nach der Säkularisation von Schönthal an Württemberg gekommen, wurde von König Friedrich das Rittergut Aschhausen 1803 mit der Reichs-Erbpannerwürde an den Grafen Joh. Friedr. Karl Zeppelin, Sohn seines verdienten Ministers Joh. Karl v. Zeppelin († 14. Juni 1801) verliehen. (Über dieses alte, in Mecklenburg und Pommern erbgesessene, 1286 urkundlich mit Heinrich Cepelin zuerst auftretende Geschlecht s. Fromm, Geschichte der Familie v. Zepelin, Schmerin 1876.)

Das einschneidendste Ereignis für Aschhausen war die Zerstörung der Burg 1523. Hans Georg von Aschhausen war einer der Helfershelfer des Raubritters Hans Thomas von Absberg. Deshalb wurde vom Schwäbischen Bund Jörg Truchseß von Waldburg mit Zerstörung des Schlosses beauftragt. Alle Güter und Dörfer des Ritters wollte der Bund konfisziren. Am 24. Juni 1523 schickte der Truchseß einen Feindesbrief nach Aschhausen und ordnete den Bürgermeister Dornsperg von Überlingen ab, die Burg zu erobern. Derselbe fand keinen Widerstand, aber alles war ausgeräumt, Geschütz und Fahrnis geflüchtet, so daß ihm nur übrig blieb, die Burg auszubrennen. Baader, Absberg. Publik, des lit. Vereins S. 82. Freilich hatten damit die Raubzüge des Hans Georg von Aschhausen kein Ende. S. oben S. 237 f.


Kirchliches. Aschhausen ursprünglich wahrscheinlich Filial von Merchingen (bad.), war 1353 eine selbständige Pfarrei und

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_360.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)